Am Mittwoch, den 8. März, war es wieder so weit. Nach der zweijährigen pandemiebedingten Zwangspause hatten die heimischen Ausbildungsbetriebe endlich wieder die Gelegenheit, sich den Schülerinnen und Schülern zu präsentieren und so aktiv um Nachwuchskräfte zu werben. Insgesamt machten circa 70 Betriebe aus Harsewinkel und der näheren Umgebung ihre angebotenen Ausbildungsberufe für die angehenden Azubis mit typischen und praktischen Aufgaben erlebbar.
Rund 700 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufen des Gymnasiums und der Gesamtschule Harsewinkel sowie der 8. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Herzebrock-Clarholz nahmen am 13. Berufsparcours in der Mehrzweckhalle in Harsewinkel teil. Nach Aussage vieler Aussteller waren die Schülerinnen experimentierfreudiger und interessierten sich für Berufe aller Branchen und Tätigkeitsfelder, während sich die Schüler tendenziell eher in Richtung der technisch geprägten Berufsfelder orientierten. Vorgestellt wurden u. a. Berufe wie Schneider, Friseur, Kosmetiker, Bankkauffrau, Berufskraftfahrer, Elektroniker, Maurer, Metallbauer, Tischlerin, Erzieher, Gärtnerin, Zimmerer, Pflegefachmann und Hotelfachfrau. Unter den beinahe 85 Berufsbezeichnungen war für so ziemlich jede Teilnehmerin und jeden Teilnehmer etwas Interessantes zum Kennenlernen und Ausprobieren dabei. Die meisten Aussteller setzten bei der praxisnahen Vorstellung auch in diesem Jahr wieder verstärkt auf die Unterstützung ihrer aktuellen Lehrlinge, da diese mit ihrer Ansprache und Herangehensweise anscheinend schneller und niederschwelliger einen Zugang zu neugierigen Schülerinnen und Schülern finden.
Es herrsch nämlich seit geraumer Zeit ein reger Wettbewerb um potenzielle Nachwuchskräfte, der sich mittlerweile in allen Branchen und Berufsgruppen bemerkbar macht. Hier muss man heutzutage schnell und kreativ sein, wenn man seine Ausbildungsstellen besetzen und frische Kräfte für sein Unternehmen gewinnen möchte. Die Aussteller begrüßen daher diese tolle und gut organisierte Gelegenheit, mit potenziellen Azubis in Kontakt treten zu können und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Carina Münsterkötter von der Firma LMC in Sassenberg sagt über die Messe: „Sie ist wichtig für Berufe, die nicht so bekannt sind“ und Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide (SPD) konstatierte: „In den zwei Jahren Pause der Messe fehlte Schülerinnen und Schülern die Orientierungshilfe. Viele haben keine Ausbildung begonnen und sind weiter zur Schule gegangen.“ Laut Anke Heidemann, die als Studien- und Berufswahlkoordinatorin am Gymnasium Harsewinkel genauere Zahlen kennt, absolvierte cirka ein Viertel der Schülerinnen und Schüler nach der zehnten Klasse eine Ausbildung und nach dem Abitur wählte dann rund ein Drittel der Schulabgänger diesen Weg.
Laut Markus Wiegert, der als Wirtschaftsförderer der Stadt Harsewinkel seit der dem ersten Berufsparcours im Jahr 2008 an der Organisation der Ausstellung mitwirkt, möchte man den eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen, um die heimischen Ausbildungsunternehmen bei der Suche nach Nachwuchskräften zu unterstützen und den jungen Menschen die Berufswahl zu erleichtern. Mit seinen Kollegen und Kolleginnen aus der Nachbarkommune Herzebrock-Clarholz und dem auf Kreisebene für die Organisation verantwortlichen Team um Katharina Gimbel, Sarah Mindrup und Alina Kosmella freut man sich bereits auf die 14. Ausgabe des Berufsparcours in der Mehrzweckhalle in Harsewinkel.