Wir haben vier Programme für die Grundsteuererklärung getestet. In den meisten Fälle reicht ein kostenloses. Wer den ungefähren Grundsteuerwert kennen will, muss zahlen.
Für ihre Grundsteuererklärung nutzen viele Elster, das Online-Portal der Finanzverwaltung. Wir haben uns angeschaut, ob es mit drei Alternativen einfacher geht. Alle Programme mussten zwei Musterfälle lösen – ein Einfamilienhaus und eine Eigentumswohnung in Brandenburg. Mit zweien fällt die Abgabe leicht.
Kostenlos: Elster und das Portal des Bundesfinanzministeriums
Elster führt strukturiert durch die Grundsteuererklärung, nutzt aber viele Fachwörter und der Anmeldeprozess ist aufwendig. Das kann für Laien zu anspruchsvoll sein.
Einfacher ist das neue und kostenlose Grundsteuer-Portal des Bundesfinanzministeriums. Es ist auf Privatleute zugeschnitten, die Daten zu Ein- und Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und unbebauten Grundstücken erklären wollen. Gezielte Fragen und ausführliche Infotexte lotsen sie schnell durch die Grundsteuererklärung. Hilfen sind übersichtlich angeordnet und in der Länge angemessen. Am Ende identifizieren sich Nutzerinnen und Nutzer mit ihrem Elster-Konto oder lassen einen Freischaltcode an ihre Meldeadresse schicken.
Nachteil: Der Service lässt sich nur für Grundstücke in Ländern mit dem Bundesmodell nutzen. Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen fallen weg.
Smartsteuer ist unübersichtlich und teuer
Smartsteuer Grundsteuer kostet 34,95 Euro – und enttäuschte am Ende. Die Hilfen im Programm waren zwar übersichtlich angeordnet, vom Umfang angemessen und auch von Laien zu verstehen. Jedoch erschien nach vollständiger Eingabe der Daten zu den beiden Beispiel-Grundstücken jeweils eine Fehlermeldung, die sich nicht beseitigen ließ. Das Programm monierte, dass Daten fehlen – welche und an welcher Stelle, verriet es nicht. Unsere Testerinnen und Tester scheiterten schlussendlich und konnten keine Grundsteuerklärung erstellen.
Smartsteuer besserte im Testzeitraum zwar nach, aber das Programm bleibt unübersichtlich. Manche Eingabefelder waren kaum zu finden. Die Software bietet keinen Überblick, was Nutzerinnen und Nutzer bereits eingegeben haben und was ihnen noch bevorsteht.
Nur Wiso Grundsteuer errechnet voraussichtliche Steuer
Wiso Grundsteuer kostet knapp 30 Euro, die allerdings erst bei Abgabe der Erklärung anfallen. Das Programm führt mit sinnvollen Fragen durch die benötigten Angaben und ist leicht bedienbar. Es bietet zu jedem Punkt zusätzliche Informationen und weist stellenweise darauf hin, wo Steuerpflichtige notwendige Daten finden und Unterlagen erhalten. So kommen selbst Steuerlaien gut durch ihre Grundsteuererklärung.
Als einziges Programm im Test errechnete Wiso Grundsteuer den voraussichtlichen Grundsteuerwert und ermöglicht damit die spätere Kontrolle des Steuerbescheides. Wer darauf Wert legt oder mit den Programmen der Finanzverwaltung nicht klarkommt, ist beim kostenpflichtigen Programm Wiso Grundsteuer gut aufgehoben.
(Text- und Bildquelle: test.de)