Stadtarchivarin steckt voller Tatendrang – Digitalisierung und Corona sind derzeit spannende Herausforderungen

Historie, Gegenwart und Digitalisierung stehen im Fokus der täglichen Arbeit

Nicole Kockentiedt ist seit Anfang 2020 die neue Stadtarchivarin in der Stadtverwaltung Harsewinkel. Für die gebürtige Harsewinkelerin, die schon ihre Ausbildung im hiesigen Rathaus absolviert hat und bereits einige Jahre mit ihrem Vorgänger Eckhard Möller zusammenarbeiten konnte, befinden wir uns derzeit in einer hoch spannenden Zeit.

Stadtarchivarin Nicole Kockentiedt zeigt u. a. eine Urkunde aus dem Jahr 1595, die vom Meierhof zu Greffen stammt.

Für Fachangestellte für Medien und Informationsdienste mit dem Schwerpunkt Archivwesen, die seit 2018 an der Fachhochschule in Potsdam zusätzliche eine vierjährige Fernweiterbildung zur Informationswissenschaftlerin absolviert, sind die Digitalisierung und die digitale Datenverarbeitung die großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Die kommunalen Archive müssen jetzt im Hinblick auf Digitalisierung nachziehen und darum möchte Nicole Kockentiedt eine schöne neue Benutzerwelt im Stadtarchiv schaffen und diese dann den Bürgerinnen und Bürgern in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen digital für ihre Recherchearbeiten zur Verfügung stellen.

Es ist aber noch ein langer Weg bis alles digitalisiert und gesichtet ist. Bis vor kurzer Zeit stammte das bisher älteste Archivgut im Harsewinkeler Magazin aus dem Jahr 1693. Aus einem Fund im Warendorfer Kreisarchiv hat man zuletzt aber Schriftstücke und Urkunden erhalten, die auf die Jahre 1563 bis 1811 datiert werden können. Somit kann 130 Jahre weiter zurück in die Vergangenheit unserer Stadt geblickt werden. Die vergilbten Schriftstücke sind dem Meierhof zu Greffen zuzuordnen, der von 1287 bis 1803 zu den Besitzungen des Klosters Marienfeld gehörte. Die detaillierte Erforschung dieser historischen Schätze ist eine ganz besonders schöne und spannende Aufgabe für die Stadtarchivarin.

Neben der Historie beschäftigt sich Nicole Kockentiedt derzeit auch mit der Dokumentation der aktuellen Auswirkungen der Corona-Krise auf Harsewinkel, Marienfeld und Greffen. Die Stadtarchivarin sammelt und archiviert interne E-Mails aus dem Rathaus, Zeitungsartikel und Veröffentlichungen der Stadtverwaltung zum Thema Corona, damit sich auch nachfolgende Generationen ein Bild von der aktuellen Lage mit Hygienevorschriften, Abstandsregeln und Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens machen können. Dabei finden ganz bestimmt auch Beiträge vom Spöggsken oder Diskussionen in den Sozialen Medien ihren Weg in unser Stadtarchiv.

Die Bürgerinnen und Bürger in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen können sich jederzeit mit Anfragen bezüglich ihrer Recherche zur eigenen Familiengeschichte oder im Rahmen von Facharbeiten etc. an Frau Kockentiedt im Stadtarchiv unserer Stadt wenden und sich selbst von ihrem Tatendrang und ihrer Expertise überzeugen.