Presseinformation der Bürgermeisterin zum Infektionsgeschehen sowie zur Quarantäne der Sammelunterkunft am Prozessionsweg

Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide

Das Gesundheitsamt meldete heute Mittag (20. April 2021) zwei Infizierte in der Sammelunterkunft für Geflüchtete am Prozessionsweg. Die Verwaltung hat die beiden Infizierten unverzüglich in einem anderen Haus gesondert untergebracht. Gleichwohl hat das Gesundheitsamt alle weiteren 37 Bewohner/innen unter Quarantäne gesetzt, weil diese als Kontaktpersonen einzustufen sind. Das heißt, es muss davon ausgegangen werden, dass sich weitere Personen infiziert haben.

Die beiden Hausmeister, die in der Sammelunterkunft eingesetzt sind, teilten mit, dass sich einige Betroffene nicht an die Quarantäneverfügung halten würden. Es fehle die Einsicht, dass sie das Haus überhaupt nicht verlassen dürften, nicht einmal für einen Arztbesuch. Infizierte können es in der Regel eher nachvollziehen, dass sie in Quarantäne bleiben müssen. Bei Kontaktpersonen ist die Einhaltung der Quarantäne erfahrungsgemäß eher ein Problem. Deshalb habe ich entschieden, dass die Sammelunterkunft am Prozessionsweg mit einem Bauzaun abgesperrt wird. Zudem wird ein Sicherheitsdienst 24 Stunden eingesetzt, um die Einhaltung der Quarantäne zu sichern. Einer der Infizierten ist in einem örtlichen Unternehmen beschäftigt. Der zweite hielt sich besuchsweise im Haus auf. Es ist hier nicht bekannt, woher der Ursprung der beiden Infektionen stammt. Die Verwaltung organisiert einen Einkaufsdienst für die Bewohnerschaft, damit die Versorgung gesichert ist. Die Quarantäneanordnung für die Sammelunterkunft am Prozessionsweg hat keine Auswirkung auf das benachbarte Bürgertestzentrum des DRK.

Es ist sehr bedauerlich, dass diese drastische Maßnahme der Absperrung erforderlich ist. Zumal die Bewohner/innen des Prozessionsweg fast alle regelmäßig an den freiwilligen wöchentlichen Testungen durch das DRK-Kreisverband Gütersloh teilgenommen haben. Es ist jedoch nicht zu verantworten, dass sich die in der Unterkunft noch untergebrachten 37 Personen, die möglicherweise bereits infiziert sind, im Stadtgebiet frei bewegen. Der Inzidenzwert in Harsewinkel liegt heute bei 313.

Auch bei den übrigen 132 Infizierten in Harsewinkel ist der Ursprung der Infektionen der Verwaltung unbekannt. Es sind alle Bevölkerungsgruppen vertreten. Keine ist übermäßig betroffen. Eine besondere Gefährdung haben Menschen in schwierigen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Unter den Infizierten sind 45 Personen unter 18 Jahren, also mehr als ein Drittel der Infizierten. Für diese Altersgruppe gibt es bisher keinen Impfstoff. Der Appel gilt an uns alle: Die Corona-Regeln des Bundes, Landes und des Kreises sind zu beachten, um uns selbst und andere zu schützen.

 

(Text und Bildquelle: Stadt Harsewinkel)