Kreisverwaltung des Kreises GT senkt Energieverbrauch

Der Kreis Gütersloh hat als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und deren Bewohnerinnen und Bewohnern die ukrainische Flagge vor dem Kreishaus in Gütersloh gehisst (Foto: Kreis Gütersloh).

Der Kreis Gütersloh hat sich auf die Suche nach Möglichkeiten gemacht, Energie zu sparen. Er folgt damit den Zielvorgaben der Europäischen Union und der Bundesregierung. Laut denen soll der Gasverbrauch mindestens um 15 Prozent gesenkt werden. Die Gebäudewirtschaft hatte sich sowohl Gas- als auch Stromverbrauchsreduzierungen zum Ziel genommen, da Gas mitunter auch zur Stromerzeugung dient. In der vergangenen Woche hat sie Landrat Sven-Georg Adenauer eine lange Liste mit Möglichkeiten präsentiert, die der Verwaltungschef jetzt umsetzen lässt. „Jeder kann seinen Beitrag leisten, damit es im Winter nicht zu einer Gasmangellage kommt“, erklärte Adenauer. Daher sei es selbstverständlich, dass auch die öffentliche Verwaltung ihren Beitrag leiste, um nicht nur Energie zu sparen, sondern auch ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang kritisierte er den massenhaften Kauf von Heizlüftern durch Privatpersonen. Adenauer: „Deren Nutzung ist in unseren Gebäuden künftig untersagt.“ Durch den Betrieb von Heizlüftern werde eine mögliche Gasmangellage samt zeitlich begrenztem Stromausfall wahrscheinlicher, zitiert er die Warnung von Experten. Auch auf dieses Szenario stellt sich der Kreis ein, die Abteilung Bevölkerungsschutz unter Leitung der Dezernentin und Krisenstabsleiterin Dr. Angela Lißner spielt derzeit verschiedene Szenarien durch.

In den Blick genommen und mit den Verantwortlichen gesprochen hat die Gebäudewirtschaft Verwaltungsgebäude, kreiseigene Schulen, Rettungswachen, die Leitstelle und die Kreisfeuerwehrschule St. Vit. Zu Wochenbeginn wurden jetzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Energiesparpläne der Kreisverwaltung informiert. Unter anderem wird in der Heizperiode die Temperatur in Unterrichtsräumen an kreiseigenen Schulen und in Büros der Verwaltung auf 19 Grad begrenzt. Soweit technisch möglich, soll sie in einzelnen Bereichen, etwa Fluren und Umkleideräumen von Sporthallen, noch weiter gesenkt werden. Geheizt wird grundsätzlich nur zu Kernzeiten (8 bis 16.30 Uhr) und es sollen, soweit möglich, einzelne Gebäudeteile leer gezogen werden, um dort dauerhaft auf Nachtabsenkung zu gehen.

In den Kreisliegenschaften wird Gas ausschließlich zum Heizen und zur Warmwassererzeugung genutzt, daher sind die Einsparmöglichkeiten begrenzt. In den Sporthallen an den kreiseigenen Schulen wird nicht nur die Raumtemperatur gesenkt, sondern auch – soweit technisch möglich – das warme Wasser der Duschen grundsätzlich abgeschaltet. Eine mögliche Gefahr durch Legionellen bleibe dabei im Blick, versichert die Gebäudewirtschaft. In den Ferienzeiten werden die Hallen geschlossen. Auch in den Schulräumen soll die Warmwasseraufbereitung heruntergefahren werden und lediglich dort aufrecht erhalten bleiben, wo zum Beispiel in den Förderschulen entsprechende pflegerische Bedarfe bestehen. An den Wochenenden ist die Temperatur in den kreiseigenen Schulen deutlich zu reduzieren. Dadurch werde womöglich die Drittnutzung nicht mehr im gewohnten Umfang stattfinden können, heißt es in der Maßnahmenaufzählung. Da es bis dato schon keine repräsentative Illumination bei Kreisliegenschaften gab – von zwei Events am Kreishaus in diesem Jahr abgesehen – fällt der Einspareffekt in diesem Bereich klein aus. Nächtliche Beleuchtung an Gebäuden findet ohnehin nur dort statt, wo sie aus kriminalpräventiven oder verkehrssicherheitstechnischen Gründen erforderlich ist.

Festgelegt hat der Landrat unter anderem, dass die Kreisverwaltung am Brückentag 31. Oktober geschlossen bleibt. „Wir wollen weiterhin für die Bürgerinnen und Bürger da sein, aber ein einzelner, isolierter Öffnungstag verbraucht unverhältnismäßig viel Heizenergie.“ Die beiden Schwimmbäder sind außen vor: Das in der Michaelisschule wird derzeit saniert, das in der Wiesenschule/Paul-Maar-Schule wird mit Holzhackschnitzeln betrieben. Adenauer: „Abgesehen vom Senken der Raumtemperatur und der Optimierung beim Lüften haben wir noch viele kleine Stellschrauben beim Stromverbrauch.“ In der Mail an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind noch Verhaltenstipps genannt: Das reicht von der Helligkeit des Monitors über das Ausschalten der Kaffeemaschine bis hin zur Aufforderung, Ventilatoren erst ab einer Temperatur von 26 Grad zu benutzen und Klimaanlagen gar nicht einzusetzen.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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