Seit Wochenbeginn verimpft das Team der Impfstelle Kreis Gütersloh die neuen, an die Omikronvariante BA.1 angepassten Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Die Nachfrage – und in Teilen die Lieferung – seien jedoch unter den Erwartungen geblieben, berichtete Dr. Michael Hanraths, Ärztlicher Leiter der Impfstelle, gestern im Gesundheitsausschuss des Kreises Gütersloh. Vom Produkt des Herstellers Biontech/Pfizer sei in der ersten Woche lediglich acht Prozent – 90 Impfdosen – der bestellten Menge geliefert worden. Dennoch könne man Impfwilligen in dieser und in der nächsten Woche die Versorgung gewährleisten. Denn die Nachfrage sei bisher übersichtlich, so Dr. Hanraths. Am ersten Tag hatten 80 Personen einen Impftermin gebucht, 54 seien erschienen. Am zweiten Tag – die Zahlen hatte Dr. Hanraths in der Sitzung am Nachmittag noch nicht – sah es besser aus: Am Mittwochabend meldete die Impfstelle, dass bei 170 gebuchten Terminen 143 Impfwillige erschienen sind, unter ihnen 129, die die vierte Impfung mit den angepassten mRNA-Impfstoffen erhielten.
Die Landesregierung habe vorgegeben, pro 100.000 Einwohner 500 Impftermine pro Woche vorzuhalten – das wären 1.700 pro Woche im Kreis Gütersloh. Das Team der Koordinierenden Covid-Impfeinheit des Kreises Gütersloh (KoCI) hatte wegen der angepassten Impfstoffe seine Öffnungszeiten wieder ausgeweitet: Die Impfstelle ist montags von 10 bis 16 Uhr, mittwochs von 12 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Terminbuchung online unter www.kreis-guetersloh.de (Kachel auf der Startseite) oder unter der Hotline der Impfstelle unter 05241/85-2960. Mobil würden künftig nur noch die vier mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna – die beiden alten und die beiden neuen, angepassten – eingesetzt. Man hantiere inzwischen mit acht verschiedenen Impfstoffen in der Impfstelle. Alle weiteren Impfstoffe seien nur mit Termin in der Impfstelle im Angebot. Die Nachfrage nach diesen Impfstoffen, etwa Valneva oder Jcovden (ehemals Johnson&Johnson) ist ohnehin äußerst gering.
Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit, stellte in ihrem Lagebericht zur Pandemie unter anderem auf eine eigene Auswertung ihrer Abteilung vor: Man habe sich die Todesfälle und die Umstände genauer angeschaut. Die Frage, ob jemand „an oder mit Corona“ gestorben sei, löse seit Beginn der Pandemie regelmäßig Diskussionen aus. Nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts wird statistisch dazwischen nicht unterschieden. Die eigene Auswertung habe nun ergeben, dass der überwiegende Teil, deutlich über 60 Prozent, der inzwischen 514 Verstorbenen in der Pandemie im Kreis Gütersloh an Corona verstorben seien. Die Infektion war bei ihnen ursächlich für den Tod.
Dr. Patrick Steinig, Leiter der Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, berichtete unter anderem über die Ausbreitung der Tierseuchen in Europa und in Deutschland. Sowohl die Afrikanische Schweinepest als auch die Geflügelpest seien auf dem Vormarsch. Die Geflügelpest ist in der Vergangenheit im Kreis Gütersloh regelmäßig ausgebrochen, zuletzt 2021 – im Frühjahr und im November. Aktuell sei die Geflügelpest bereits in Niedersachen nachgewiesen, ein „Katzensprung“ vom Kreis Gütersloh entfernt, wie Dr. Steinig meinte. Auch die Afrikanische Schweinepest, die sich von Osteuropa aus verbreitet, sei inzwischen in Niedersachsen angekommen, es gab bei Nutztierbeständen unweit der niederländischen Grenze Nachweise. „Ich rechne jeden Tag damit, dass mich ein Jäger anruft und sagt, er habe ein totes Wildschwein gefunden.“
(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)