Grünes Licht für ein Jugendparlament in Harsewinkel – Jugendliche erhalten eigene starke Interessensvertretung

Interessierte Schülerinnen und Schüler freuen sich über die Ratsentscheidung für ein Jugenparlament in Harsewinkel. (v. l.) Sonea Fedeler, Marco Carboni, Pit Faul, Jette Hoffmann, Paul Birwe und Dana Caspers verfolgten geduldig die 17. Sitzun des Rates der Stadt Harsewinkel.

Nach langer und sehr kontroverser Diskussion, die im Vorfeld auch bereits im Sozial- und Gesundheitsausschuss geführt wurde, stimmte der Rat der Stadt Harsewinkel am letzten Mittwoch in seiner 17. Sitzung mit einer knappen Mehrheit dafür, dass die Jugendlichen in Harsewinkel eine eigene starke Interessensvertretung bekommen sollen und in naher Zukunft ein Jugendparlament (JuPa) ins Rathaus einziehen soll.

Obwohl die Ratsfraktionen sich eigentlich darüber einig sind, mehr für die Jugendlichen in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen tun zu wollen, sprach sich die CDU gegen eine eigene ständige Interessensvertretung aus, da sich ihrer Ansicht nach nicht genügend junge Leute für Politik und politische Themen interessieren würden. SPD und FDP folgten der Initiative von Bündnid90/Die Grünen und stimmten dafür, entsprechende Strukturen für ein JuPa in Harsewinkel zu schaffen. Man sei es der Jugend schuldig, sich um die Einrichtung eines solchen Gremiums zu kümmern. Das zweimalig Scheitern beim Aufbau eines JuPa zeige, dass es sich bei der Gründung und Aufrechterhaltung eines Jugendparlamentes um eine komplexe Angelegenheit handelt, für welche die engagierten Jugendlichen die dauerhafte Unterstützung der Kommunalpolitik benötigen und verdienen.

Laut Ratsbeschluss hat sich mit der nun geplanten Einrichtung des JuPa den Jugendlichen die Möglichkeit eröffnet, zukünftig die Interessen von Kindern und Jugendlichen gegenüber der Kommune selbst wahrzunehmen und die Zukunft von Harsewinkel, Marienfeld und Greffen aktiv mitzugestalten. Das Jugendparlament soll sich aus Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen zusammensetzen und ihre Mitglieder werden in der Regel für eine Dauer von ein oder zwei Schuljahren gewählt. Die Vorbereitung und Durchführung der Wahl wird vonseiten der Verwaltung organisiert und im Vorfeld der Wahlen wird man die Jugendlichen direkt an den Schulen über die neu geschaffene Möglichkeit der kommunalpolitischen Teilhabe durch eine eigene starke Interessensvertretung im Rathaus informieren und die JuPa-Wahlen entsprechend bewerben.

Da die Aufgaben der Verwaltung darüber hinaus vielfältig sind und u. a. die Konzeptentwicklung, die Organisation der Sitzungen, die Planung und Durchführung von verschiedenen Angeboten und Projekten sowie Netzwerkarbeit beinhalten, wird für diese Aufgaben eine 19,5 Wochenstunden-Stelle „Sozialarbeit“ befristet zur Interessenabfrage und zur Vorbereitung der Wahl eingerichtet. Nach einer erfolgreichen JuPa-Gründung, wird diese Stelle dann dauerhaft für ca. 30.000 Euro jährlich eingerichtet.

Bei der Ratssitzung waren bereits sechs interessierte Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren anwesend, obwohl weder in den Schulen noch öffentlich auf diese für sie wichtige Entscheidung hingewiesen wurde. Gemeinsam freut man sich über dieses positive Votum der Kommunalpolitik und auf die Möglichkeit, sich zukünftig einbringen oder auch Gehör verschaffen zu können. Und trotz der knappen Entscheidung hoffen die Jugendlichen darauf, dass sie zukünftig auf die Rückendeckung aller Ratsmitglieder und Fraktionen zählen können, diese ihre Vorbildfunktion wahrnehmen und dem JuPa auch oder besonders in schwierigen Phasen unterstützend zur Seite stehen werden.