Mit der steigenden Anzahl an Kindern im Kreis Gütersloh steigt auch die Nachfrage der Eltern nach zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen. Um den Bedarf in allen zehn Kommunen, in denen der Kreis Gütersloh die Aufgaben des Jugendamtes übernimmt, zu decken sind dort weitere Kita-Gruppen in Planung. Die Kindergartenbedarfsplanung für das Kindergartenjahr 2022/23 in den zehn Kommunen wurde im Jugendhilfeausschuss am Donnerstag, 10. März, vorgestellt. Die Planungen für die 119 Kindertageseinrichtungen sind in enger Abstimmung mit den Kommunen und Trägern erfolgt.
Für die 5.886 Kinder über drei Jahren (Ü3) stehen im neuen Kita-Jahr 5.809 Plätze zur Verfügung. Damit ist die Betreuungsquote von 98,69 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr um rund zwei Prozent gesunken. Im Ü3 Bereich kann damit in fast allen Kommunen die angestrebte Bedarfsdeckung von 99 Prozent erreicht werden.
Insbesondere für Kinder zwischen zwei Monaten und drei Jahren ist die Nachfrage gestiegen, sodass im U3-Bereich 1.778 Plätze in den Kindertageseinrichtungen zur Verfügung stehen. Dazu kommt noch das Angebot der Kindertagespflege. Während der Coronapandemie wurde dieses nicht gänzlich ausgeschöpft, doch das werde sich vermutlich im neuen Kindergartenjahr ändern. Die Abteilung Jugend erwartet rund 630 Kinder, davon 585 unter drei Jahren, die eine Kindertagespflege besuchen werden. Kinder ab einem Jahr haben zudem einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Mit den Angeboten der Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege wird für diese Altersgruppe laut Plandaten eine Betreuungsquote von 63,6 Prozent erreicht.
„Aufgrund der hohen Nachfragen speziell im U3-Bereich soll das Angebot der Kindertagespflege weiter qualifiziert und ausgebaut werden“, erläutert Barbara Grube, Sachgebietsleiterin Kindertagesbetreuung beim Kreis Gütersloh. Derzeit sind 181 Kindertagespflegepersonen im Kreisgebiet tätig. Mindestens 15 weitere Betreuungspersonen sollen hinzukommen.
Auch geflüchtete Familien, die in den Kreis Gütersloh kommen, haben einen Betreuungsanspruch für ihre Kinder. Kinder aus Familien, die bereits einer Kommune zugewiesen wurden, wurden in der Bedarfsplanung berücksichtigt. Kinder, die mit ihren Familien unterjährig ins Kreisgebiet ziehen und demnach noch keinen Kita-Platz haben, sollen in sogenannten Brückenprojekten betreut werden.
Das alternative Kinderbetreuungsangebot der Spielgruppen, an denen Kinder an zwei bis fünf Wochentagen teilnehmen können, wird ebenfalls bedarfsgerecht gefördert, Im laufenden Kindergartenjahr gibt es 20 Spielgruppen mit 108 Kindern. Allerdings erfüllt dieses Angebot nicht den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz und wirkt sich daher nicht auf die Betreuungsquote aus.
Der Gesamtfinanzierungsbedarf für die 119 Einrichtungen beläuft sich auf rund 92,4 Millionen Euro.
Zum Thema: Aktuelle und neue Angebote in den zehn Kommunen
- Borgholzhausen: Der Bedarf einer weiteren Gruppe ab dem Kita-Jahr 2022/23 wird geprüft.
- Halle (Westf.): Die neue 3-gruppige Kita “Mamre“ der Ev. Kirche (mit einer Gruppe für Heilpädagogischen Förderbedarf) ist Ende des Jahres 2021 mit zwei Gruppen in Betrieb genommen worden. Im laufenden Kita-Jahr 21/2022 wird eine weitere Gruppe in Betrieb genommen.
- Harsewinkel: Für den Ortsteil Greffen ist eine weitere 2-gruppige Kita in Planung. Sie soll noch im Kitajahr 2022/23 zumindest mit einer Übergangslösung starten.
- Herzebrock-Clarholz: Im Ortsteil Clarholz soll eine weitere Gruppe an der CJD Norbert-Kita entstehen. Die Umsetzung hat sich verzögert. Zusätzlich ist eine neue Kita geplant, als Träger hat sich die Gemeinde Herzebrock-Clarholz für die “global education gGmbh“ entschieden, die mit dem ortsansässigen Verein “herzklar e.V.“ zusammenarbeiten will.
- Langenberg: Die Ev. Kita Himmelszelt der Ev. Kirche wird um zwei Gruppen erweitert. Die Bauarbeiten haben sich verzögert. Die Gruppen sind spätestens zum 1. August 2022 bezugsfertig. Die bisherige Übergangsgruppe an der Mühlenstraße bleibt solange bestehen bis die Erweiterung fertig ist; im Ortsteil Benteler soll die Kita St. Antonius um zwei Gruppen erweitert werden. Auch hier verzögert sich die Erweiterung. Mit einer Fertigstellung wird zum Kita-Jahr 2023/24 gerechnet. Eine weitere 2-gruppige Kita zum Kita-Jahr 2023/24 ist in Planung.
- Rietberg: Für die Kernstadt Rietberg wird der 5-gruppige Neubau der AWO Kita Jordanweg zum 1. August 2022 in Betrieb genommen. Die drei Gruppen, die derzeit in der Containeranlage an der Sandfeldstraße betreut werden, können dann umziehen. In den Ortsteilen Druffel, Neuenkirchen und Westerwiehe ist jeweils eine zusätzliche Gruppe errichtet worden.
- Schloß Holte-Stukenbrock: Zum Kita-Jahr 2021/22 ist die neue 5-gruppige Kita der DRK Soziale Dienste und Einrichtungen Gütersloh gGmbH in Betrieb genommen worden. Die Kita „Der Spatz“ wird zum 1. August 2022 um eine Gruppe erweitert. Darüber hinaus werden noch weitere Gruppen für die nächsten Jahre benötigt. Ein Interessenbekundungsverfahren wird zeitnah erfolgen.
- Steinhagen: Die Kita am Cronsbach der DRK Soziale Dienste und Einrichtungen Gütersloh gGmbH wird zum Kita-Jahr 2022/23 die 5. Gruppe in Betrieb nehmen. Die Bedarfe in Steinhagen können daher für das kommende Kita-Jahr gedeckt werden.
- Versmold: Die neue Kita in Oesterweg der von Laer Stiftung wird zum 1. August 22 mit 3 Gruppen in Betrieb genommen. Des Weiteren ist geplant, die Ev. Kita Königsbergerstraße zum 1. August 2023 um eine Gruppe zu erweitern. Die Einrichtung einer Übergangslösung in Trägerschaft der Kirche wird geprüft.
- Werther (Westf.): Die Ev. Kita Sonnenschein in Häger hat eine Übergangslösung in Werther (Westf.) eingerichtet. Der Bedarf weiterer Plätze wird für das kommende Kita- Jahr 22/23 nicht gesehen.
(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)