Unter der Überschrift „Herausforderungen zwischen Wünschen, Wahrheit, Recht und Betrug – Die Verbraucherzentrale als Starkmacher“ fand kürzlich das nächste Klostergespräch im Bürgerhaus statt. Julian Lambracht (Foto), Leiter der Beratungsstelle Gütersloh der Verbraucherzentrale NRW e.V., traf auf hochinteressierte Zuhörer und konnte zahlreiche Lichtblicke und Ratschläge geben.
Als Einleitung erzählte Hermann Hecker, Mitglied des Planungsrates der Marienfelder Klostergespräche und Moderator dieser Veranstaltung, von seinem Erlebnis mit dem Empfang unbestellter Ware mit überzogener Überweisungsaufforderung. Er holte die Verbraucherzentrale an seine Seite und erfuhr die hilfreichen Hinweise, damit er die Rechnung nicht bezahlen musste.
So konnte Julian Lambracht hier einsetzen und die Tätigkeiten und Möglichkeiten der Verbraucherzentrale erläutern. Jeder Bürger kann in der Beratungsstelle in Gütersloh, in den Räumen an der Stadtbibliothek, Informationen, Beratung und Unterstützung zu Finanzen, Versorgung, Energie, Freizeit und Umwelt erfahren. „Wir bieten einen niederschwelligen Weg zum Recht“, erklärte Lambracht. Die Gäste im Bürgerhaus hörten u.a. das Beispiel, dass die Verbraucherzentrale Unterstützung anbietet, wenn eine Reise in Angebot und Ausführung nicht übereinstimmt.
Des Weiteren konnte der Referent auf das vielbeachtete Thema Fake-Shops eingehen. Ich erhalte minderwertige oder gar keine Ware für mein Geld, ein böses Erlebnis für viele Online-Besteller. „Achten Sie auf jeden Fall auf die sogenannten Pflichtinformationen“, erklärte Lambracht. „Ohne Widerrufsbelehrung, ohne AGB, ohne Kontakt, ohne Impressum ist auf jeden Fall Vorsicht geboten!“ Außerdem sei die Vorkasse zumindest bedenklich, denn eine vollzogene Überweisung ist mit der Feststellung „das Geld ist weg!“ verbunden. Weiterhin sollte der Kunde immer Gütesiegel und Bewertungen abwägen, um nicht die bittere Pille des Fake-Shops schlucken zu müssen.
Auf hohes Interesse stießen zusätzlich die Ausführungen zum Bereich Einkauf und Reklamationen. So mussten die Gäste im Bürgerhaus erfahren, dass die im Geschäft ausgezeichneten Preise nicht zwangsläufig an der Kasse gelten. Habe ich bezahlt und mit dem Warenkorb den Laden verlassen, gilt das Geschäft als abgewickelt. So gelten Einkäufe und Kaufverträge als bindend. Ausnahmen gibt es nur bei Abwicklungen an der Haustür, in der Fußgängerzone außerhalb eines Ladens, im Online-Handel und bei Waren mit Mängeln.
Ein spannendes und interessantes Klostergespräch füllte die Tenne im Bürgerhaus und brachte sichere Gedanken für Einkäufe, Freizeit und Finanzen mit den heutigen Herausforderungen. Julian Lambracht war die Bereicherung und hatte die Antworten mitgebracht.
(Text- und Bildquelle: Marienfelder Klostergespräche)