Wenn Silvia Wilde von dem Alltag auf einer Intensivstation berichtet, wird es still im Sitzungssaal des Kreishauses. Die Fachkinderkrankenschwester kümmerte sich um Säuglinge und Kleinkinder, die aufgrund ihnen zugefügter Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ihren Erzählungen folgten rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer – unter ihnen Hebammen, aber auch Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Familienkinderkrankenschwestern, die im Kreis Gütersloh tätig sind. Sie sind der Einladung der Netzwerkkoordinierenden der Frühen Hilfen im Kreis Gütersloh gefolgt. Die vier Jugendämter der Städte Gütersloh, Verl und Rheda-Wiedenbrück sowie des Kreises Gütersloh kooperieren im Bereich der Frühen Hilfen und boten den Hebammenfachtag in dieser Form nun zum zweiten Mal an.
Im Fokus stand dieses Mal der medizinische Kinderschutz. Wie erkenne ich einen Flüssigkeitsmangel bei einem Säugling? Warum ist ein Zahnarztbesuch schon vor den ersten Zähnen wichtig? Und warum gehört das Kuscheltier nicht in die Wiege? Wilde zeigt an verschiedenen Beispielen, warum auch Prävention zum Kinderschutz gehört und inwieweit die Hebammen ihren Blick in diesem Bereich schärfen können.
Neben der Prävention lag der Fokus der Veranstaltung aber auch auf Situationen, in denen Hebammen handeln müssen. Anhand eindrücklicher Beispiele zeigte die Referentin, woran Verletzungen erkennbar sind, die nicht natürlichen Ursprungs oder auf altersgerechte Tollpatschigkeit eines Kindes zurückzuführen sind. „Wenn Kinder Laufen lernen, haben sie immer blaue Flecke an den Schienbeinen oder Knien, das ist normal. Stutzig sollten wir jedoch werden, wenn ein Kind zum Beispiel Windel trägt und am Po blaue Flecken hat. So eine Windel polstert gut, da ist genaues Hinsehen gefragt“, erläutert die Expertin.
Die Vertreterinnen und Vertreter der Jugendämter stellten in diesem Zusammenhang auch ihre Angebote zur Beratung im Bereich Kinderschutz vor.
(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)