Gasthof Wilhalm: Probebetrieb kann im kommenden Jahr beginnen

v. l. Angelika Grachten, Projektleiterin Wilhalm bei der Stadt Harsewinkel, Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide und Michael Führs vom Planungsbüro.

„Dritter Ort“ im Gasthof Wilhalm

Nach rund einjähriger Entwicklungsarbeit für ein Konzept zur Nutzung des ehemaligen Gasthofs „Wilhalm“, bei der örtliche Kultur- und Bildungsanbieter sowie die Stadtverwaltung mitwirkten, kann es nach der Zuschussbewilligung jetzt endlich losgehen.

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Kultur und Wissenschaft stellt rund 450.000 € Fördermittel für die zweite Phase der Dritten Orte zur Verfügung. In dem im kommenden Jahr beginnenden Probebetrieb wolle die Stadt herausfinden, welche Angebote im ehemaligen Gasthof gemacht werden können und wie er gestaltet werden muss, um unter seinem Dach einen „einladenden Ort für Kunst, Kultur und Begegnung entstehen zu lassen“, wie Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide im Pressegespräch betonte. Allerdings machte Corona auch bei den Planungen einen Strich durch die Rechnung und tut es wohl in naher Zukunft auch noch.

Mit den Fördermitteln wird vor allem eine Kulturmanagerin oder ein Kulturmanager finanziert. Die Ausschreibung der halben Stelle, für die 108.000 Euro über drei Jahre veranschlagt sind, steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Sportausschusses. Aufgabe wird sein, als zentraler Ansprechpartner den Probebetrieb vor Ort zu steuern. Daneben sollen die während der Zeit gemachten Erfahrungen dokumentiert werden. „So wissen wir am Ende genau, welche Nutzungen im Gasthof Wilhalm eine Heimat finden sollen und wie wir den alten Gasthof dafür umbauen müssen“, so die Bürgermeisterin. Darüber hinaus seien 39.000 Euro für Veranstaltungen eingeplant.

Für den Probebetrieb solle das Haus mit einfachen Mitteln hergerichtet werden. So werde zunächst eine behindertengerechte Toilette eingebaut, der Saal mit einer mobilen Bühne versehen, durch bauliche Maßnahmen mehrere Seminarräume geschaffen sowie die Räume mit der notwendigen Veranstaltungstechnik ausgestattet. Mit dem ersten Schritt gehe es jetzt aber an die Vorbereitung des Probebetriebs. „Die Fördermittel sind uns sicher und wir können die nötigen Schritte in die Wege leiten, um den Gasthof Wilhalm zügig herzurichten“, so Bürgermeisterin Amsbeck-Dopheide. Sobald die Corona-Pandemie es zulässt, könne mit dem Probebetrieb begonnen werden.

Michael Führs vom beauftragten Planungsbüro projaegt gmbH Ahaus war insgesamt „positiv überrascht“ von der Bürgerbeteiligung und ist optimistisch, dass die „Grundidee vom offenen Haus der Kultur und Begegnung“ mit Leben gefüllt werde und mancher „Besucher vielleicht vom Konsumenten zum Produzenten wird“.

Mit dem Begriff „Dritter Ort“ sind neuartige kulturelle Einrichtungen gemeint, die in einer offenen und ungezwungenen Atmosphäre die Begegnung und den Austausch von Menschen ermöglichen und zugleich Raum für Kunst und Kultur bieten. Die Stadt Harsewinkel hat in einer ersten Phase bereits Fördermittel für die Entwicklung des Nutzungskonzeptes erhalten. Mit der aktuellen Entscheidung hat die Wettbewerbsjury den Weg für den Gasthof Wilhalm in die zweite Förderphase freigemacht, in der es um bis zu 450.000 € an Fördermitteln geht. Der Gasthof Wilhalm ist eines von insgesamt 26 Projekten in NRW, deren eingereichte Konzepte von einer Fachjury als förderwürdig beurteilt wurden.

 

(Text- und Bildquelle: jc)