
Das Greffener Bürgerhaus erstrahlte am Sonntag in vorweihnachtlichem Glanz. Der Kastanienclub hatte zu seiner 34. Weihnachtsfeier eingeladen. Ein festlicher Höhepunkt für die aktuell 16 mobilitätseingeschränkten und geistig behinderten Mitglieder im Alter von 20 bis 75 Jahren und deren Familien. Die 34. Weihnachtsfeier des ehrenamtlich geführten Vereins war geprägt von strahlenden Gesichtern, einem herzlichen Miteinander und gleich drei Bescherungen. Die Ursprünge dieses Clubs reichen zurück ins Jahr 1987, als engagierte Personen wie Mathilde Linnemann, Bernhardine Pennekamp, Bernhard Schulz, Kläre Turwitt, Maria Kampelmann, Ute Beckmann, Dieter Fels, Peter Winnen und Maria Grünebaum den „Kastanienclub“ ins Leben riefen. Ihr Ziel war es, mit einem Trinkgeld von insgesamt 178 D-Mark benachteiligten Menschen in Greffen Gutes zu tun. Die erste Weihnachtsfeier fand dann mit sieben behinderten Menschen und dem damaligen Harsewinkeler Bürgermeister Heinrich Hemker statt. Daraus erwuchs eine Gemeinschaft, die seitdem für Miteinander, Unterstützung, gegenseitigen Respekt und Freundschaft steht.
Eine gedeckte Tafel lockte mit köstlichem Kuchen und frischem Kaffee, bereitgestellt von Mitgliedern des Spielmannzuges Greffen, während gemeinsames Singen, kleine Weihnachtsgeschichten und fröhliches Beisammensein die Stunden füllten. Erster feierlicher Moment war eine Spendenübergabe von der ehemaligen Ortsvorsteherin Annette Niemeyer, die insgesamt 1.365 Euro aus der Dorfschweinsammlung überreichte. Das Porzellan-„Dorfschwein“ wird ein ganzes Jahr lang auf jeder Versammlung und Veranstaltung in Greffen herumgereicht. Das erwirtschaftete Geld dient dazu, den Kastanienclub bei Ausflügen und Fahrten zu unterstützen. Weiterer Geldsegen waren 800 Euro, die aus der Verlosung eines gestifteten Vogelhauses stammten.
Markus Aundrup als Sprecher des Clubs, dankte all jenen, die durch ihre Spenden, ihre Zeit und ihr Engagement die Mitglieder des „Kastanienclubs“ unterstützen. Er machten deutlich, dass der Kastanienclub nur durch Spenden überleben kann, weil sie als Privatinitiative keiner öffentliche Gelder bekommen. Die Interessengemeinschaft bietet allen Mitgliedern jährlich Ausflüge, Tagestouren und saisonale Feierlichkeiten, wie eben das traditionelle Weihnachtsfest. Die Spende soll für einen im nächsten Jahr geplanten Ausflug verwendet werden. Allerdings wird es dabei eine Neuerung geben, denn erstmals wird es keine Sommerfahrt durchgeführt. Stattdessen wird ein kleines Sommerfest veranstaltet. Neu wird eine Winterfahrt sein. Die bisher seit Jahren durchgeführte Adventsfeier im Bürgerhaus entfällt. „Wir wollten mal was Neues ausprobieren und schauen, wie es unseren Mitgliedern gefällt“, so Markus Aundrup. Für eine weitere Bescherung des Nachmittages sorgte der plötzlich erschienene Nikolaus (André Lanwehr), der Leckereien erteilte.
(Text- und Bildquelle: Gabi Grund)