
„Quo vadis Inklusion?“ Diese Frage stellten sich die rund 28 Teilnehmenden des gleichnamigen Fachtags zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit am Dienstag dieser Woche im Kreishaus Gütersloh. Ziel der von der Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh organisierten Veranstaltung war es, den Blick auf Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen zu schärfen.
„Das Herz der offenen Angebote der Kinder- und Jugendarbeit ist die offene Tür!“, unterstrich Maren Kerber, Sachgebietsleiterin Zentrale Pädagogische Dienste. Und diese Tür solle natürlich für alle offen stehen. Seit jeher verfolgt die offene Kinder- und Jugendarbeit das Ziel, Teilhabe, Emanzipation und Demokratie zu fördern. Im Rahmen der bundesweiten Woche der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bot die Veranstaltung Fachkräften aus Jugendhäusern des gesamten Kreisgebiets, egal ob evangelisch, katholisch, kommunal oder getragen von Wohlfahrtsverbänden wie der AWO oder Caritas, Anregungen und Impulse, ihre Angebote noch barrierefreier zu gestalten.
„Menschen mit Beeinträchtigungen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Wir möchten mit den pädagogischen Fachkräften, Wege aufzeigen, wie wir in der Praxis diese Bedürfnisse besser berücksichtigen können“, erläuterte Wencke Meiertoberens, Organisatorin der Veranstaltung vom Kreis Gütersloh. Als besonderes Highlight des Fachtags stellte die AG JIPA Münster (Jugendliche Inklusiv Politisch Aktiv) ihre Barriere-Checks vor. Mit Hilfe von präparierten Brillen, Kopfhören oder auch Rollstühlen konnten die Teilnehmenden die Perspektive von Menschen mit Beeinträchtigungen einnehmen und ihre Umgebung auf Barrierefreiheit prüfen. „Wir möchten ein Bewusstsein für sichtbare und unsichtbare Barrieren schaffen, um so Ideen zu entwickeln, diese Barrieren abzuschaffen“, erklärte Leonora Hardeweg von JIPA das Projekt. Bauliche Veränderungen seien meist schwierig umzusetzen, aber kleine Hilfsmittel könnten häufig schon helfen. So wurden tragbare Rampen, eine leicht verständliche Beschilderung am Gebäude, das Einrichten von Rückzugsräumen oder auch einfach das Verlegen von Veranstaltungen ins Erdgeschoss als Beispiele genannt, Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Nicht zu vernachlässigen sei auch die eigene Homepage oder der Social-Media-Kanal. „Wenn sich hier offene und ehrliche Informationen zur Barrierefreiheit des Gebäudes oder der Veranstaltung finden, hilft das Menschen mit Beeinträchtigungen und erspart oftmals den Griff zum Telefon“, so Hardeweg.
(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)