Fachtag der Abteilung Gesundheit Kreis GT: Balance im Ganztag

Die Arbeitsgruppe zur Gesundheitsförderung im Offenen Ganztag besteht aus fünf Trägervertreterinnen und -vertretern der meisten OGS im Kreisgebiet, dem Kreissportbund und dem Gesundheitsamt: v. l.: Sabine Baum (Abteilung Gesundheit, Kreis Gütersloh), Zozan Tomar (VHS Reckenberg-Ems), Miriam Grönebaum (Kreissportbund Gütersloh), Heike Rinke (Droste-Haus Verl), Markus Pohlmann (AWO Kreisverband Gütersloh) und Melanie Haarannen (Droste-Haus Verl) (Foto: Kreis Gütersloh).

Wenn es laut wird, wenn Gefühle hochkochen, wenn der Alltag im Ganztag (OGS) trubelig wird, wenn es an Zeit und vor allem an Mitarbeitenden fehlt: Genau dann zeigt sich, wie wichtig ein guter Umgang mit Stress ist – für Kinder genauso wie für die Pädagoginnen und Pädagogen. Unter diesem Leitgedanken stand der Fachtag ‚Balance im Ganztag‘, der vom Arbeitskreis ‚Gesundheitsförderung im Offenen Ganztag‘ der Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh organisiert wurde. Rund 70 Fachkräfte aus 34 Einrichtungen nahmen an der Veranstaltung teil.

Der Tag begann mit einem Impulsvortrag, der den Blick bewusst auf die Teilnehmenden selbst richtete: Wie bleibe ich trotz hoher Belastung gesund? Welche Strategien helfen im Team, in herausfordernden Momenten oder mitten im langen Ganztagsnachmittag? Referent und Schulpsychologe Dr. Marc Vierhaus zeigte mit Blick auf aktuelle wissenschaftliche Aussagen, den praktischen Übertrag in den Alltag: wie eine gemeinschaftliche Selbstregulation gelingen und wie sie zu einer positiven Lern- und Betreuungsatmosphäre beitragen kann.

Anschließend vertieften die Teilnehmenden das Thema in drei Workshops. Gelassen bleiben – auch wenn’s schwierig wird: Im ersten Workshop stand die emotionale Regulation im Mittelpunkt. Die Gruppe probierte einfache Übungen zur Stabilisierung in Stressmomenten aus und diskutierte die Bedeutung von Co-Regulation, bei der Kinder durch die Orientierung am Erwachsenen selbst ruhiger werden.

Bleib locker – hieß es im zweiten Workshop. Das Präventionskonzept der Techniker Krankenkasse zeigte Wege auf, wie pädagogische Fachkräfte Kinder dabei begleiten können, Stress frühzeitig zu erkennen und mit Spaß und Kreativität zu bewältigen. Durch kleine Spiele, Übungen und Reflexionsmethoden entstanden neue Ideen, Stresskompetenz alltagsnah zu fördern – auch für sich selbst.

Im dritten Workshop ging es um Stressabbau durch Bewegung. In einem kreativen und spielerischen Setting erfuhren die Teilnehmenden, wie sich innere Energien über körperliche Aktivität nach außen lenken lassen.

Zum Abschluss brachte ein offenes Austauschforum alle zusammen: Was stresst die Teilnehmenden im Ganztag eigentlich persönlich – und was hilft? Jeder kannte die Belastungen, die im Ganztag häufig auftreten: Störungen, stetige Veränderungen, Herausforderungen, enge Zeitfenster, volle Gruppen. Es wurde aus Sicht der Erwachsenen und aus Sicht der Kinder genauer hingeschaut: Die Teilnehmenden setzten sich damit auseinander, was hinter solchen Situationen steckt – und wie ein Perspektivwechsel oder der Blick auf Resilienzaspekte neue Handlungsoptionen eröffnen kann.

„Balance entsteht dort, wo Menschen ihre Belastungen kennen, neue Strategien ausprobieren und gemeinsam Handlungsräume entwickeln“, erklärte Sabine Baum von der Abteilung Gesundheit. Sie hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Kreissportbundes, des Droste-Hauses in Verl, dem AWO Kreisverband, der VHS Reckenberg-Ems und dem Sozialpädagogischen Institut die Veranstaltung organisiert.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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