Ausbildungsberufe: Erfolgreicher Berufsparcours mit 650 Schülern in Harsewinkel

Acht- und Neuntklässler aus den weiterführenden Schulen informieren sich über 170 verschiedene Ausbildungsberufe vom Altenpfleger bis zum Zollbeamten

Für viele der rund 650 Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen Harsewinkels und Herzebrock-Clarholz ist der Berufsparcours in der Mehrzweckhalle oftmals eine erste Orientierung und der erste Kontakt mit der Berufswelt.

Gestern konnten sie sich in der Mehrzweckhalle bei der 12. Auflage der des interkommunalen Angebots bei knapp 70 Betrieben aus den beiden Gemeinden und auch darüber hinaus über etwa 170 verschiedene Ausbildungsberufe informieren, erleben und begreifen.

Für Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide sei das Angebot des Arbeitskreises Übergang Schule-Beruf vor allem ein überaus hilfreicher Ansatz, „dass junge Menschen an die Betriebe herankommen“ und erste Kontakte mit den Firmen knüpften, sagte sie im Pressegespräch. Insgesamt freute sie sich über das Zusammenspiel von heimischen Betrieben, weiterführenden Schulen sowie den beiden Gemeinden und dem Kreis Gütersloh.

Ähnlich sehen es auch Stefan Mense, Ausbilder, und Viktor Esau, Leiter der technischen Ausbildung im Hause Claas. Vor allem bei den Betriebspraktika ein Jahr später erkennen man das ein oder andere Gesicht wieder. „Wir haben durchschnittlich 150 Praktikanten. Da ist schon gut, wenn sie zumindest schon mal mit dem Beruf in Kontakt gekommen sind und eine etwaige Vorstellung davon haben“, meinten sie.

Im Gegensatz zur Industrie sehe es beim Handwerk noch etwas anders aus. „Es ist schwierig Auszubildende zu finden“, berichtet Markus Mussenbrock vom gleichnamigen Harsewinkeler Sanitärbetrieb von seinen Problemen. Der Handwerker ist seit Jahren regelmäßig auf dem Berufsparcours vertreten, findet dort aber nur selten Nachwuchs. „Dabei wird der Beruf immer interessanter und können wir viel für den viel diskutierten Klimaschutz tun“, rührte der Harsewinkeler die Werbetrommel.

Auch Christiane Michael, Übergangscoach bei der Stadt Harsewinkel, weiß, dass es für die Handwerksbetriebe nach wie vor nicht einfach ist, Auszubildende zu rekrutieren. Immerhin: „Der Ausbildungswille in den Handwerksberufen steigt“, sieht sie eine Trendwende. Auch wenn sie sich wünsche, dass sich mehr junge Menschen für die alten, nahezu aussterbenden Berufe wie Schneider wünsche.

Ziele des 2009 erstmals mit 350 Jugendlichen durchgeführten Berufsparcours sind, die Jugendlichen durch Erproben und Erleben mit einfachen, praktischen Übungen bei der Berufsorientierung zu unterstützen, Firmen bei der Akquise von geeigneten Bewerbern zu unterstützen und neue Methoden anzuwenden, um praktische berufliche Inhalte jugendgerecht zu vermitteln sowie die Verbesserung der direkten Kontakte zwischen Jugendlichen und Firmen durch das vereinfachte, rationale System des Berufsparcours.

 

(Text- und Bildquelle: jc)

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