Dritter Ort Gasthof Wilhalm: Bewerbung um Fördermittel in Vorbereitung

Die Bürgerbeteiligung im Projekt „Dritter Ort Gasthof Wilhalm“ war so gut angelaufen: Im Februar kamen mehr als 120 Gäste im Saal des Gasthofes zu einem Informations- und Mobilisierungsabend zusammen. Dabei wurden neben allgemeinen Ideen und Anregungen auch konkrete Beiträge für eine sogenannte „Simulationswoche“ Ende April zusammengetragen. Dann kam die CoronaPandemie dazwischen und es musste nicht nur die geplante Woche abgesagt werden, sondern die Beteiligung insgesamt wurde zunächst auf Eis gelegt. Jetzt plant die Stadtverwaltung, sich bis Ende August mit dem Gasthof Wilhalm an der zweiten Förderphase im Landeswettbewerb „Dritte Orte“ zu beteiligen und rechnet sich gute Chancen aus.

Mit dem Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ hatte das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW im Frühjahr 2019 eine neue Förderung für Kultureinrichtungen ausgelobt. Als einer von insgesamt 17 Standorten in Nordrhein-Westfalen wurde der ehemalige Gasthof Wilhalm als förderwürdiges Projekt ausgewählt. Seitdem wird an einem neuen Nutzungskonzept gearbeitet. In der zweiten Förderphase unterstützt das Kulturministerium nun die Umsetzung ausgewählter Projekte mit jeweils bis zu 450.000 € und einem Fördersatz von in der Regel höchstens 80%.

„Durch Corona sind wir mit unseren Planungen leider nicht so weit gekommen wie geplant, aber wir wollen die Chance der zweiten Förderphase auf jeden Fall nutzen“, beschreibt Harsewinkels Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide die Ausgangslage. Im Erfolgsfall sollen die Fördermittel für einen zwei- bis dreijährigen „Probebetrieb“ im Gasthof Wilhalm verwendet werden. Es sei geplant, das Gebäude mit kleineren Eingriffen soweit zu ertüchtigen, dass neben Kursangeboten der Volkshochschule und der Musikschule auch Veranstaltungen des KuBi und ein möglichst breites Spektrum anderer Angebote dort durchgeführt werden kann. „Mit dem Probebetrieb wollen wir mit einfachen Mitteln neues Leben in den alten Gasthof holen und den neuen kulturellen Knotenpunkt für Harsewinkel schon mal auf Kurs bringen“, beschreibt Amsbeck-Dopheide die Zielrichtung. Außerdem biete sich durch das gemeinsame Austesten unter realen Bedingungen die Möglichkeit, Erfahrungen für die Zeit danach zu sammeln. „Durch den Probebetrieb wissen wir dann genau, was künftig im Wilhalm stattfinden soll, wie wir ihn dafür umbauen müssen und nicht zuletzt auch, wer die neue Einrichtung trägt“, sagt die Bürgermeisterin. Eine Option könne z. B. darin bestehen, dass neben der Stadt künftig eine gemeinsame Organisation der Nutzer des Hauses auch eine wichtige Rolle im Betrieb übernehme.

Während der alte Gasthof mit einfachen Mitteln für den Probebetrieb hergerichtet werden soll, stehen danach voraussichtlich größere Bauarbeiten an, um das Gebäude langfristig für die neue Nutzung herzurichten. Für die damit verbundenen Umbaukosten soll laut Amsbeck-Dopheide auf Mittel der Städtebauförderung zurückgegriffen werden. „Das Integrierte städtebaulichen Entwicklungskonzept, das gerade für unsere Stadt erstellt wird, schafft die Voraussetzungen für diese Fördermittel“, so die Bürgermeisterin.

Das ausführliche Bewerbungskonzept für die zweite Förderphase im Programm „Dritte Orte“ muss bis zum 31. August eingereicht werden. Die Wettbewerbsjury entscheidet im November, welche Projekte gefördert werden sollen. Wenn Harsewinkel mit dem Gasthof Wilhalm zu den Auserwählten gehört, soll es bereits Anfang 2021 mit dem Probebetrieb losgehen.

 

(Text- und Bildquelle: Stadt Harsewinkel)