Dietmar Fölling nach 18 Jahren aus der Feuerwehrführung mit Ehren-Spalier und Oldtimer verabschiedet

Timo Dirkorte (Löschzugführer Löschzug Harsewinkel), Alfons Hennemann (Löschzugführer Löschzug Greffen), Julian Austermann (angehender stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Harsewinkel), Udo Huchtmann (stellvertretende Kreisbrandmeister), Sabine Amsbeck-Dopheide (Bürgermeisterin), Dietmar Fölling, Uwe Theismann (stellvertretender Kreisbrandmeister), Christoph Wienströer (Leiter Feuerwehr Harsewinkel), Andre Hackfort (Jugendwart Jugendfeuerwehr Harsewinkel) und Günter Austermann ( Löschzugführer Löschzug Marienfeld und angehender stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Harsewinkel) (Foto: Gabriele Grund).

Wenn die Feuerwehr zum Spalier antritt, dann ist etwas Besonderes im Gange. Und etwas sehr Besonderes fand am Montagabend vor dem Feuerwehrgerätehaus Harsewinkel statt, denn Stadtbrandinspektor Dietmar Fölling (61) wurde als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Harsewinkel mit großem Zeremoniell verabschiedet. Mehr als 150 Feuerwehrangehörige aus den drei Löschzügen Harsewinkel, Greffen und Marienfeld sowie Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide sowie Vertreter aus Rat und Verwaltung standen dazu in Reih und Glied, um dem Mann „Danke“ zu sagen, der die Feuerwehr Harsewinkel über vier Jahrzehnte mit Leidenschaft, Menschlichkeit und einer nie versiegenden Einsatzbereitschaft lang geprägt.

Feierliche Verabschiedung vom Posten als stellvertretender Leiter der Feuerwehr Harsewinkel und Vorstellung der Nachfolger: Vo.li.: Julian Austermann, Dietmar Fölling, Andreas Feismann und Günter Austermann (Foto: Gabriele Grund).

Auch wenn die Wehr mit dem Abschied von Dietmar Fölling eine erfahrene Führungskraft verliert, der stets unaufgeregt, ehrlich und engagiert im Sinne des Leitspruchs „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ agiert, so bleibt er dem Löschzug als aktiver Feuerwehrmann weiterhin erhalten. Als Nachfolger für Dietmar Fölling wurden Günter Austermann (57) vom Löschzug Marienfeld und Julian Austermann (36) vom Löschzug Harsewinkel vorgestellt. Sie werden sich in den nächsten zwei Jahren in ihre Aufgaben einarbeiten und alle notwendigen Nachweise dafür erbringen.

Standesgemäß mit einem historischen Feuerwehrfahrzeug, ausgeliehen vom Löschzug Kaunitz, wurde Dietmar Fölling zum Gerätehaus chauffiert. Dort wurde er von den Kameraden in einem Spalier empfangen, was, als ehrenvoller Moment, die besondere Wertschätzung für den scheidenden Stadtbrandinspektor unterstreichen sollte. Anschließend schritt er das Spalier ab, um sich bei seinen Wegbegleitern und Kameraden mit persönlichen Worten, anerkennenden Gesten und herzlichen Umarmungen für die jahrelange Unterstützung und die stets gute Zusammenarbeit zu bedanken.

Am 20. Januar 1981, im Alter von 17 Jahren, in die Feuerwehr eingetreten, hatte Dietmar Fölling damals keinerlei Karriereabsichten innerhalb der Feuerwehrfamilie, sondern war von Motivation und sozialem Engagement erfüllt, Menschen und Tieren in Notlagen helfen zu wollen, so Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide in ihrer Laudatio. Doch genau dieser unermüdliche, nicht versiegende Antrieb ließ ihn nicht nur fast 40 mal den Leistungsnachweis, sondern auch 40 Lehrgänge und Seminare als Sicherheitsbeauftragten absolvieren. Im Jahr 2007 wurde er, mit Zustimmung des Rates der Stadt und seiner Kameraden aus den drei Löschzügen für sechs Jahre zum stellvertretenden Leiter der Feuerwehr in ein Ehrenbeamtenverhältnis auf Zeit ernannt. Aufgrund seiner hohen Sympathie aber auch seinen fachlichen Qualifikationen wurde das jeweils sechs Jahre umfasste Ehrenbeamtenverhältnis in 2013 und 2019 jeweils wiederholt. Anfang Mai wäre nun turnusgemäß die vierte Wiederbestellung fällig gewesen, doch Dietmar Fölling hatte sich im Vorfeld entschieden, seinen Rücktritt zu erklären.

Großen Dank und Anerkennung zollte die Bürgermeisterin Dietmar Fölling nicht nur für einen „Karriereweg“ während der 44 Jahre als aktiver Feuerwehrkamerad, davon 18 Jahre als stellvertretender Wehrführer, sondern auch für die stets freundschaftliche und von viel Professionalität getragene Zusammenarbeit mit Andreas Feismann als damaligem Leiter der Feuerwehr Harsewinkel. „Ihr wart beide ein Spitzenteam, dem großer Dank für das gebührt, was ihr beide alles bewegt und erreicht habt“, so die Bürgermeisterin. Dieses Wirken sei auch die Basis für eine derart gut aufgestellte Feuerwehr in den drei Ortsteilen gewesen, der es nun zu verdanken ist, dass die Bezirksregierung die ersehnte Ausnahmegenehmigung bis Juni 2027 erteilt hat. Diese besagt, dass Harsewinkel auf eine hauptamtlich besetzte Feuerwache verzichten kann, weil die ehrenamtliche Personalstärke und die Ausrückzeiten nach dem Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen (BHKG NRW) so gut aufgestellt sind, dass sie im Notfall schnell und effektiv schützen können. Grundsätzlich müssen Städte ab 25.000 Einwohnern eine hauptamtliche Wache unterhalten. Doch in Harsewinkel hatte man am 15. November 2022 mit einem Erstantrag eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde hat diesem Antrag nun stattgegeben.

Respektvolle Worte des Dankes zollte auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Theismann dem scheidenden stellvertretenden Wehrführer. Auch er bestätigte, dass Dietmar Fölling, zusammen mit Andreas Feismann, ein stets loyales und kompetentes Team gebildet habe. Weil Dietmar Föllings besondere Passion der Technik und Atemschutz galt, wurde er auf Feuerwehrkreisebene Ausbilder für Kettensägen-Lehrgänge. Eine Tätigkeit, die er auch weiterhin ausüben wird. Zudem ist er Schiedsrichter beim Erwerb des Leistungsnachweises und hat den Nachweis selbst fast 40 Mal erfolgreich abgelegt. „Danke, dass du all das für die freiwillige Feuerwehr gemacht hast“, sagte Uwe Theismann. Christoph Wienströer als aktueller Leiter der Feuerwehr Harsewinkel betonte, dass Dietmar Fölling immer ein Mann der Taten und ein verlässlicher Kamerad ist. Große Freude herrsche deshalb darüber, dass er dem Löschzug weiterhin als aktiver Feuerwehrmann erhalten bliebe.

 

(Text- und Bildquelle: Gabriele Grund)

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