Die gemeinsame Aktion „Harsewinkel steht zum Impfen“ war ein voller Erfolg – große Teile der Lokalpolitik setzten klares Statement für das Impfen!

Die Initiatoren der Kundgebung: (v. l.) Ralf Dräger, Daniel Loermann und Juan Carlos Palmier.

Trotz der ungemütlichen Wetterlage folgten am Donnerstagabend viele Bürgerinnen und Bürger aus Harsewinkel, Marienfeld und Greffen dem Aufruf der Lokalpolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und FDP mit der Aktion „Harsewinkel steht zum Impfen“ ein klares Statement für das Impfen zu setzen. Weit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten dem Aufruf und zeigten sich in schwierigen Zeiten solidarisch mit der Kampagne der Stadtverwaltung „Harsewinkel lässt sich impfen“, mit den Pflegekräften, die in diesen Zeiten Tag für Tag für ihre Patienten an ihre Grenzen gehen müssen sowie mit allen, die sich aus wichtigen Gründen mit den vielen Unannehmlichkeiten der Pandemie und den Coronaschutzmaßnahmen arrangiert haben.

Im Gegensatz zu den nicht bei der Polizei angemeldeten Versammlungen einer kleinen Gruppe sogenannter „Spaziergänger“, die sich anscheinend auch über die umstrittene Plattform Telegram sowie dubiose Internetplattformen organisieren und an den letzten Montagen ohne Einhaltung von Mindestabständen und Maskenpflicht versuchten, die Pandemie, das Covid-19-Virus und seine Auswirkungen zu verharmlosen, war die gemeinsame Aktion von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und FDP offiziell angemeldet. Juan Carlos Palmier (Die Grünen), Ralf Dräger (SPD) und Daniel Loermann (FDP) machten in Ihren Redebeiträgen auch noch einmal klar, dass bei der Kundgebung das Statement für das Impfen und der Appell an Nichtgeimpfte, sich impfen zu lassen, im Vordergrund stehen. Man möchte gemeinsam Überzeugungsarbeit leisten, niemanden ausgrenzen, aber sich als Demokraten klar gegen Verschwörungstheorien und das Verharmlosen der Pandemie positionieren.

Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide erinnerte in Ihrer Rede noch einmal daran, dass am Donnerstag nicht nur der zweite Jahrestag der ersten nachgewiesenen Coronainfektion in Deutschland war, sondern auch der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz und in Erinnerung an dieses Kapitel der Geschichte heutzutage niemand behaupten sollte, dass wir in einer Diktatur leben würden. „Wer das denkt und sagt, der irrt!“, sagte die Bürgermeisterin von Harsewinkel und unterstrich noch einmal die Vorzüge unseres demokratischen Rechtsstaats. Die Resonanz auf die von der Stadtverwaltung initiierten Kampagne „Harsewinkel lässt sich impfen“ und die Teilnehmerzahlen bei der Kundgebung „Harsewinkel steht zum Impfen“ bewegte die Bürgermeisterin dazu ein bekanntes Lied der Landeier leicht umzudichten und zu singen „Die Menschen in Harsewinkel, die sind nicht so, die sind nicht so be…!“ Im Anschluss berichtete Intensivpfleger Norbert Füchte von seinen persönlichen Erfahrungen auf der Intensivstation, von den Leidensgeschichten der Corona-Patienten und den immensen Belastungen der Pflegekräfte. Mit realen Einblicken in die täglichen Abläufe der Intensivstation zu Zeiten der Pandemie und sehr emotionalen Worten appellierte er an alle Zuhörerinnen und Zuhörer, sich solidarisch zu zeigen, sich selbst zu schützen und sich impfen zu lassen.

Die Kundgebung konnte von den Organisatoren von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und FDP als Erfolg gewertet werden, auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger während der Veranstaltung und im Nachhinein bedauerten, dass sich weder Ratsfraktion noch Stadtverband der Christdemokraten solidarisch zeigen und bei der Aktion „Harsewinkel steht zum Impfen“ ebenfalls Farbe bekennen bzw. ein klares Statement für das Impfen setzen wollten.

Durch diese Entscheidung dürften sich viele Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende sowie Kinder und Jugendliche, die sich impfen ließen und sich trotz aller Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten mit den Coronamaßnahmen arrangiert haben, nicht nur am Donnerstag von der aktuell größten Ratsfraktion im Regen stehen gelassen fühlen. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Harsewinkel, Marienfeld und Greffen finden es bedauerlich, dass eine sogenannte „Partei der Mitte“ nicht den Platz zwischen den vielen entschlossenen und engagierten Menschen unserer Stadt gefunden hat und sich an diesem Abend nicht solidarisch gezeigt hat.