Christian Wenner ist neuer König der St. Hubertus-Schützen Harsewinkel

Die Throngesellschaft (Foto: Gabriele Grund).

Dass ein Schützenfest manchmal auch die eine oder andere Überraschung bereithält, konnte man am Samstagnachmittag in Harsewinkel hautnah erleben: Was sich zunächst als freundschaftlicher Wettkampf um die Königswürde der St. Hubertus-Schützenbruderschaft von 1854 abzeichnete, wurde durch einen unerwarteten Akteur plötzlich spannend. Und endete mit lautem Jubel. Denn als gegen 16.12 Uhr die letzten Reste des stolzen Wappenvogels mit dem 116. Schuss zu Boden fielen, war es Christian Wenner der den goldenen Treffer gelandet hat und damit neuer Schützenkönig der St. Hubertus-Schützen wurde. Der 36-jährige Tischlermeister der Tischlerei Johannsmann, der vielen auch als engagierter Trommler im Spielmannszug Harsewinkel bekannt ist, war sichtlich überwältigt, als seine Kameraden ihn euphorisch in Empfang nahmen. Der Spielmannszug feiert in diesem Jahr das 100-jährige Bestehen.

Christian Wenner von seiner zukünftigen Ehefrau Annika Wulfhorst begleitet. Die 40-jährige Erzieherin der Kita Hokus-Pokus tritt damit als neue Schützenkönigin auf und freut sich auf ein Jahr voller festlicher Termine, gemeinsamer Auftritte und sicher auch mancher Anekdote, die noch erzählt werden will. Insignienschützen wurden Sven Füchtenhans, der sich mit dem 72. Schuss die Krone sicherte, Johanna Ellebracht traf mit dem 21. Schuss den Apfel, das Zepter holte sich Christian Wenner mit dem 71. Schuss, die rechte Schwinge ging mit dem 75. Schuss an Maximilian Wolharn, die linke Flügelhälfte mit dem 77. Schuss an seinen Bruder Felix Wolharn. Beide waren an der Vogelstange ebenfalls im Rennen um die Königswürde. Zur Throngesellschaft gehören Sven und Ursula Füchtenhans, Sebastian und Julia Ellebracht (BSV-Kaiserpaar) sowie Patrick und Andrea Ellebracht. Mundschenke sind Michael Breitenstein und Andre Strotmann.

Doch nicht nur in der Königsklasse wurden neue Regentschaften ausgerufen, auch die Jungschützen hatten ihren großen Moment. Am Freitagabend, um 20.33 Uhr, wurde Lilly Dietrich die neue Jungschützenkönigin der St. Hubertus-Bruderschaft. Die 22-jährige Tischlerin überzeugte mit einem sicheren Schuss und darf sich nun für ein Jahr über das begehrte Amt freuen. Sie ist beruflich als Tischlerin aktiv, in ihrer Freizeit leidenschaftliche Sportschützin. Begleitet wird sie von Jonas Lütke-Bornefeld (24), der als Auszubildender im Raiffeisenmarkt in Oelde tätig ist. Insignienschützen wurden Vinzent Meyer zu Rheda, der mit dem 80. Schuss die Krone traf, Hendrik Bellmann sicherte sich mit dem 74. Schuss den Apfel, das Zepter ging mit dem 48. Schuss an  Jonas Lütke-Bornefeld, während Alina Dammann (77. Schuss) und Jan Petermann (78. Schuss) die beiden Schwingen des Vogels zu Fall brachten. Zur Throngesellschaft des neuen Jungschützenpaares gehören Jonas Czech und Ina Berger sowie Dario Wittenbrink und Luise Daut. Für die wichtigen Dienste rund ums Getränk sorgen die Mundschenke Nele Hanhart und Niklas Eggersmann.

Natürlich kam beim Harsewinkeler Schützenfest auch der Nachwuchs nicht zu kurz. Um 17.52 Uhr wurde mit Louis Brunnert am Freitag ein neuer Kinderprinz gekrönt. Und der ist mit seinen sechs Jahren nicht nur ein sehr junger Regent, sondern auch ein echter Neuzugang, denn Louis trat der St. Hubertus-Schützenbruderschaft erst am Freitag bei. Der junge Prinz wird in diesem Jahr eingeschult und ist der Sohn des Zeremonienmeisters Michael Wenner. An seiner Seite stehen Lias Wagner und Marius Wiefel als Thronbegleitung.

Neue Schülerprinzessin ist Emilia Wiefel. Sie ist 12 Jahre alt, besucht die sechste Klasse des Gymnasiums Harsewinkel und spielt in ihrer Freizeit gerne Handball. Begleitet wird sie auf dem Thron von ihren Freundinnen Klara Hinkerohe und Thea Reimann.

Mit dem Schützenfest der St. Hubertus-Bruderschaft wurde nicht nur die Schützensaison in Harsewinkel feierlich eingeläutet, sondern auch gezeigt, wie lebendig und generationenübergreifend dieses traditionsreiche Vereinsleben weiterhin ist.

Ehrungen – Allen Grund zur Freude hatten am Samstag nicht nur die neuen Majestäten, sondern auch drei verdiente Mitglieder der St. Hubertus-Schützenbruderschaft Harsewinkel. Nach dem festlichen Umzug vom Rathausplatz zum Ehrenmal und weiter zum Festplatz standen feierliche Ehrungen auf dem Programm.

Mit dem Hohen Bruderschaftsorden wurde Helmut Beermann ausgezeichnet. Seit 1971 gehört er der Bruderschaft an. Beermann war 1992 nicht nur Schützenkönig, sondern auch Bezirkskönig, diente von 1994 bis 1996 als Hauptmann der Lucia-Kompanie und übernahm anschließend bis 2002 das Amt des Vizepräsidenten. Aktuell ist er als Seniorenbetreuer im Einsatz. Auch bei Veranstaltungen wie dem Bundesfest, dem Winterfest oder beim Aufbau der Hüttenbar ist auf ihn Verlass. Für seinen unermüdlichen Einsatz und seine stille, aber tragende Rolle im Vereinsleben wurde er bereits mit dem höchsten internen Orden, dem „Schwatte Jans Orden“, ausgezeichnet und erhielt nun als weitere besondere Würdigung den Hohen Bruderschaftsorden.

Das Silberne Verdienstkreuz ging an Jürgen Marks, der seit über 30 Jahren aktives Mitglied ist und den Verein in vielerlei Hinsicht unterstützt. 2006 übernahm er die Verantwortung für die Ausrüstung, eine Aufgabe, die zwar oft im Hintergrund bleibt, aber unverzichtbar ist. Mit Sorgfalt sorgt er dafür, dass Orden, Schulterklappen und Abzeichen stets vollständig und gepflegt sind. Bereits 2010 wurde sein Engagement mit dem Sonderverdienstorden gewürdigt, 2013 erhielt er den Rang eines Oberleutnants. Auch darüber hinaus ist Marks aus dem Vereinsleben nicht wegzudenken – ob bei der Grünhol-Truppe, beim Kranzbinden oder als zuverlässiger Betreuer des neuen Spielmobils der Stadt Harsewinkel. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz erhielt er nun das Silberne Verdienstkreuz.

Ein besonderer Moment wurden auch Ulrich Eggelbusch beschert, der mit dem Sonderverdienstorden der St. Hubertus-Schützenbruderschaft ausgezeichnet wurde. In 100-jährigen Jubiläumsjahr des Spielmannszugs Harsewinkel wurde damit ein Mitglied geehrt, das seit 1981 dem Spielmannszug angehört. Seit mehr als 15 Jahren bringt er seine Erfahrung in das Gremium für die musikalische Ausrichtung ein, seit acht Jahren ist er erster Tambourmajor. Mit ruhiger Art, großem Einsatz und organisatorischem Geschick ist er ein unverzichtbarer Teil des musikalischen Rückgrats der Bruderschaft.  Mit diesen Ehrungen setzte die St. Hubertus-Schützenbruderschaft für Menschen, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz, ihrer Verlässlichkeit und ihrer gelebten Kameradschaft das Fundament des Vereins bilden ein starkes Zeichen des Dankes und der Anerkennung.

(Text- und Bildquelle: Gabriele Grund)

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