Veranstaltung im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus: Demokratie im Schulalltag

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Schulen als Bildungsorte tragen maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen bei. Eine demokratische Schulkultur ebnet den Weg zu einem toleranten Miteinander ohne Diskriminierung und Rassismus. Diese These vertrat der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Roland Roth von der Hochschule Magdeburg-Stendal in der Veranstaltung ‚Für eine Gesellschaft der Vielfalt – demokratische Prozesse gestalten am Beispiel Schule‘. Eine Thematik, so zeigte bereits Dr. Norbert Kreutzmann als Leiter des Bildungsbüros Kreis Gütersloh in seiner Begrüßung auf, das aktueller und bedenkenswerter denn je ist.

42 Fachkräfte aus dem Bereich Schule, Kindergarten und Sozialarbeit haben an der Veranstaltung des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Gütersloh im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus teilgenommen.

Bildung, Partizipation und Respekt vor anderen seien laut Roth die zentralen Voraussetzungen für eine demokratische Gesellschaft. Der Bildungsauftrag bestehe daher nicht nur in der Vermittlung von Fachwissen, sondern ganz entscheidend auch im Leben und Lernen einer demokratischen Schulkultur. Durch die Beteiligung an Entscheidungsprozessen im Schulalltag lernen Kinder und Jugendliche demokratische Strukturen kennen. Dies trage laut Roth zur Entwicklung der Urteilskraft und Reife bei. Respekt vor kultureller Vielfalt und Individualität helfe, Vorurteile abzubauen und so Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzubeugen. In einigen kurz dargestellten wissenschaftlichen Untersuchungen zeigte Professor Roth positive Auswirkungen auf: Die schulischen Leistungen werden nachweislich besser und in der Schule geschieht weniger Mobbing. „Projekte der Partizipation und frühzeitigen Beschäftigung mit Themen wie Ausgrenzung und Diskriminierung, Teilhabe und Toleranz für Vielfalt sind deshalb ganz wichtige Elemente der Präventionsarbeit in Schulen“, betont Manuel Erdmeier, Leiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Gütersloh.

Das Projekt Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage ist dabei ein Projekt, mit dem Schulen sich einen Schwerpunkt in dieser Arbeit auf die Fahnen schreiben können. „Im Kreis Gütersloh gibt es derzeit 21 Schulen, die diesen Titel tragen dürfen“, erklärt Sabine Heidjann vom KI, die dieses Projekt für den Kreis Gütersloh koordiniert. Lehrkräfte und auch zwei Schulsprecher des Berufskollegs Halle (Westf.) vertieften den Vortrag von Professor Roth mit vielen praktischen Ideen und Projektbeispielen. Im Anschluss fand eine virtuelle Diskussionsrunde statt.

Wenn Schule zu einem demokratischen Bildungsort werde, können Kinder und Jugendliche lernen, mit Schieflagen umzugehen, Konflikte produktiv auszutragen und gemeinsam Lösungen zu finden.

 

Zum Thema: Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage

Im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekennen sich derzeit fast 3500 Schulen in Deutschland und davon fast 1000 Schulen in NRW aktiv gegen jede Art von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt und setzen sich für eine Schule mit Courage ein.

Weitere Informationen zum Projekt ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ im Kreis Gütersloh gibt es auf den Internetseiten des Kreises unter: www.kreis-guetersloh.de/schule-ohne-rassismus

Ansprechpartnerin ist Regionalkoordinatorin Sabine Heidjann: Tel.: 05241/85-1547, E-Mail: S.Heidjann@kreis-guetersloh.de.

(Textquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)