Jobcenter Kreis GT: Zwischenbilanz in der Ausbildungsvermittlung

Rolf Erdsiek, Abteilungsleiter Arbeit und Ausbildung: „Mir ist lieber, wir vermitteln die jungen Leute in eine ordentliche Ausbildung anstatt sie von Hilfsjob zu Hilfsjob tingeln zu lassen.“ (Foto: Kreis Gütersloh).

Die Zwischenbilanz zum Ausbildungsstart sieht gut aus. Bis 31. Juli konnte das Jobcenter des Kreises 165 junge Menschen, in ein Ausbildungsverhältnis vermitteln. Die Betreuten starten noch dieses Jahr mit ihrer Lehre. 58 Jugendliche suchen noch oder warten auf eine konkrete Zusage.

Für sie setzen sich die Ausbildungscoaches in einem Endspurt jetzt besonders ein. Sie sollen schnell raus aus dem Leistungsbezug – aber nicht um jeden Preis. „Der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug wird durch eine berufliche Ausbildung erreicht“, zeigt sich Fred Kupczyk, Leiter des Jobcenters, überzeugt. Und bei allen Förderansätzen gilt: „Ausbildung vor kurzfristiger Integration“, das betont Abteilungsleiter Rolf Erdsiek. Er sieht seine Klienten lieber in eine Lehre vermittelt, als von einem Hilfsjob zum anderen tingelnd.

Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit – Von den aktuell schon in Ausbildung vermittelten Jugendlichen stammen sechs aus der Ukraine. Die Besonderheit: Für den Start in die Ausbildung haben sie die erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache bereits erworben.

Der Großteil der Geflüchteten aus der Ukraine ist noch nicht so weit. Sie sitzen aktuell in den internationalen Förderklassen der Berufskollegs oder in den Integrationskursen der Sprachschulen. Daher rechnet Erdsiek erst ab dem nächsten Ausbildungsjahr mit einer nennenswerten Anzahl von neuen Auszubildenden aus der Ukraine.

Ausbildungscoach Volker Echterhoff aus dem Jobcenter-Standort Halle (Westf.) berichtet, dass für einen gelungenen Integrationsprozess häufig viele kleine Schritte erforderlich sind. Insbesondere für junge Geflüchtete sei es bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss oft ein langer Weg, der Geduld und Durchhaltevermögen verlange. Ein fehlender Schulabschluss und geringe Sprachkenntnisse, so Echterhoff, seien nur einige der zu bewältigenden Herausforderungen. Damit eine mögliche Ausbildung nicht an fehlenden finanziellen Mitteln der Jugendlichen scheitert, bietet das Jobcenter eine Reihe von Hilfen, um Startnachteile auszugleichen. So kann der Coach im Einzelfall die Kosten für Bewerbungen, Vorstellungsgespräche oder Fahrtkosten übernehmen, damit der junge Mensch zu seiner Ausbildungsstätte kommt.

Ausbildung gegen Fachkräftemangel – Für die Ausbildungsvermittlung des Jobcenters hat es sich bewährt, dass die Coaches dezentral erreichbar sind, vor Ort an drei Standorten in Gütersloh, Halle (Westf.) und Rheda-Wiedenbrück. Denn dort sind ebenfalls die meisten weiterführenden Schulen, alle Berufskollegs des Kreises und verschiedene Träger der Ausbildungsvorbereitung und -begleitung, zu denen die Ausbildungscoaches allesamt bestens vernetzt sind.

„Wir werden auch dieses Jahr wieder alles daransetzen, die Zahl der nicht mit einem Ausbildungsplatz versorgten Jugendlichen an zwei Händen abzählen zu können“, beschreibt Erdsiek das Engagement seines Teams. Da in den vergangenen Jahren die Anzahl der unversorgten Jugendlichen jeweils einstellig war, erscheint dieses Ziel realistisch. „Die Ausbildung von heute beugt zudem dem Fachkräftemangel von morgen vor und hilft damit auch den heimischen Arbeitgebern“, weiß Erdsiek.

 

(Text- und Bildquelle: Referat Presse – Kreis Gütersloh)

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