Informationsveranstaltung zum Verkehrskonzept Harsewinkel lässt viele Fragen offen – Vorschlag von SPD, Grünen und FDP rückt erneut in den Fokus!

Während des Rundgangs durch die Stadt wurde u. a. der neuralgische Punkt an der Dr.-Pieke-Straße in Augenschein genommen.

Wie lässt sich der Verkehr im Ortskern und besonders an den neuralgischen Punkten an der Dr.-Pieke-Straße und an der Münsterstraße reduzieren? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen schon seit Längerem den Planungs- und Bauausschuss, den Stadtrat, Bürger, Anwohner und Anlieger.

Die Informationsveranstaltung zum Verkehrskonzept, zu der die Stadtverwaltung am Donnerstag, den 10. August, eingeladen hatte, lässt weiterhin viele Fragen offen und es kann davon ausgegangen werden, dass der Planungsprozess noch die eine oder andere Runde drehen wird, bevor ein mehrheitsfähiges Konzept verabschiedet werden kann.

Als Vertreterin der Stadtverwaltung konnte Esther Beckmann-Jahrsen rund 80 Teilnehmer bei der Informationsveranstaltung im großen Ratssaal begrüßen und neben Vertretern der Kommunalpolitik, der Freiwilligen Feuerwehr, der Stadtverwaltung und der Werbegemeinschaft haben auch zahlreiche Anwohner, Geschäftsleute und Anlieger den Weg ins Rathaus gefunden. Tessa Grohmann vom Planungsbüro Bockermann und Fritze stellte zunächst drei mögliche Varianten mit verschiedenen Lösungsansätzen und Verschönerungsmaßnahmen zur Diskussion, während Stadtplaner Reinhard Pawel deutlich unterstrich, dass an dieser Stelle des Planungsprozesses Kritik auf jeden Fall erwartet wird und auch deutlich erwünscht ist. „Diese Konzepte sind noch längst nicht in Stein gemeißelt“, erklärte Pawel den interessierten Zuhörern.

Im Kern sehen die Varianten vor, dass Teile der Brockhäger Straße und der Münsterstraße in Richtung Claas bis Brentrups Garten zur Einbahnstraße werden. U. a. werden in den Planungsvarianten Kreisverkehre, Straßenverengungen, Fahrradboxen, Sitzgelegenheiten, Spielgeräte sowie die Reduzierung von Parkplätzen als Lösungsansätze für die zunächst einjährige Probephase vorgeschlagen. Die Präsentation des Planungsbüros ist im Ratsinfosystem der Stadt Harsewinkel einsehbar.

Die Ratsmitglieder (v. l.) Andreas Hanhart (FDP), Florian Hinney (SPD) und Janosch Linden (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) bringen bei der Informationsveranstaltung zum Verkehrskonzept Harsewinkel erneut den gemeinsam erarbeiteten Vorschlag ins Gespräch.

Während der Diskussion und des anschließenden Rundgangs durch die Stadt wurden zahlreiche Ideen, Wünsche, Sorgen und eine fast nicht enden wollende Reihe an Kritikpunkten geäußert. Vor allem im Hinblick auf die vorgeschlagene Reduzierung der aktuell 417 vorhandenen Parkplätze um 18 Prozent bzw. 73 Stellplätze wurde bei fast allen Anwesenden Kritik laut und einige Vertreter der Kommunalpolitik ließen direkt durchblicken, dass sich hierfür wohl kaum eine politische Mehrheit finden wird oder diese auch gar nicht gesucht werden wird. Auch die vermeintliche Verlagerung des Verkehrs auf die August-Claas-Straße oder den Theo-Claas-Damm wird skeptisch gesehen.

Florian Hinney (SPD), Janosch Linden (Grüne) und Andreas Hanhart (FDP) brachten erneut das von den drei Fraktionen gemeinsam entwickelte Verkehrskonzept mit Einbahnstraßensystem, Fahrradzone und der hierbei auch bereits berücksichtigten Anregungen von einzelnen Einzelhändlern und Anwohnern ins Gespräch. Die drei Ratsmitglieder äußerten sich nach Meinung der meisten Anwesenden zurecht kritisch darüber, dass weder Planungsbüro noch Stadtverwaltung dieses Verkehrskonzept in den vorgeschlagenen Varianten berücksichtigt haben. Das Verkehrskonzept von SPD, Grüne und FDP ist ebenfalls Ratsinfosystem der Stadt Harsewinkel einsehbar.

Zum Verkehrskonzept der Fraktionen SPD, Grüne und FDP >>>

Dieses soll nun nachgeholt werden und auch die von Tessa Grohmann und Esther Beckmann-Jahrsen notierten Punkte sollen sich dann demnächst in einer neuen Variante des Planungsbüros widerspiegeln. Nach Möglichkeit soll die neue Variante in der November-Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vorgestellt werden. Wenn sich die Kommunalpolitiker dann auf ein Konzept für die verabredete einjährige Probephase einigen können, können die Bürgerinnen und Bürger vielleicht im Jahr 2026 mit einer Entscheidung zum Verkehrskonzept Harsewinkel rechnen.