Generalversammlung der Sonnenwende – Bürger-Energie-Region eG im Kulturort Wilhalm

Am 24. Juni, wie allgemein üblich in der Woche der Sommersonnenwende, hielt die Energiegenossenschaft Sonnenwende – Bürger-Energie-Region Gütersloh eG ihre nunmehr 12. Generalversammlung seit ihrem Bestehen ab. Die Versammlung startete abends gegen 19 Uhr im noch recht neuen Kulturort Wilhalm, im dortigen ehemaligen großen Tanzsaal, der sich wirklich gut für Veranstaltungen dieser Art eignet; abgesehen davon, dass an diesem Abend aus unbekannten Gründen die Tonanlage nicht funktionierte und damit einige ältere Genossen sehr konzentriert zuhören mussten.

Das ehrenamtliche Team der Sonnenwende eG (insgesamt 15), bestehend aus Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat war leider nicht komplett vertreten. Im Vorstand fehlte Markus Kiffmeier, bei den Aufsichtsräten fehlte Christoph Jäger und bei den Beiräten fehlten Bernd Rinne, Karlheinz Röcher und Kurt Gramlich.

Was die Anzahl der geladenen Genossen anbelangt, so hätte Vorstand Michael Hönsch einiges mehr als die 43 Stimmen erwartet, zumal die Sonnenwende eG in den letzten zwei Jahren einiges an neuen Mitgliedern (2020: 22, 2021: 18, 2022: bisher 10) begrüßen konnte. Er vermisste aber auch einige bekannte Gesichter, so z.B. die Bürgermeisterin, die zwei Wochen zuvor noch angefragt hatte, was die Sonnenwende eG so macht und die man als Antwort auf die kurz bevorstehende Generalversammlung hingewiesen hat.

Und damit wären wir auch genau bei dem eigentlichen Stichwort „Was macht denn die Sonnenwende eG so?“. Hier haben sich der Vorstandsvorsitzende Stephan Rieping und sein Stellvertreter Michael Hönsch recht entspannt quasi die Bälle beim Vortrag über das Geschäftsjahr zugespielt.

Dabei berichteten sie von Höhen – zwei große Projekte in Gütersloh; neue Mitglieder (insgesamt aktuell 164); Mitgliedern, mit dem Wunsch von fünfstelligen Großeinlagen; Mitarbeit von neuen Klimaengagierten aus Gütersloh; jungen aktiven Genossen – und von Tiefen – finanzielle zwischenzeitliche Engpässe; personelle Probleme aufgrund von Krankheiten und längere personelle Ausfälle; schleppende Fortschritte der Großprojekte, u.a. aufgrund von Krankheiten und Lieferengpässen.

Der anschließende, deutlich kürzere Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Grünwald, ergänzte die „Höhen“ insoweit, dass er darauf hin wies, dass die Sonnenwende eG ihre alle zwei Jahre stattfindende Verbandsprüfung ohne Tadel bestanden hat.

An einigen Stellen spürte man deutlich, dass sowohl Corona als auch die politische Gestaltung, sei es auf Ortsebene aber auch auf Bundesebene ihre Spuren in der kleinen Energiegenossenschaft hinterl hat. Für eine ehrenamtlich geführte Genossenschaft ist es sicherlich eine besondere Herausforderung, wenn Aktive öfter oder mal für längere Zeit ausfallen, wenn die Verlässlichkeit von Beteiligten an Großprojekten nachlässt oder wenn das rechtlich-bürokratische Umfeld immer aufwendiger und undurchsichtiger wird.

Unterm Strich wächst die kleine Energiegenossenschaft Sonnenwende eG langsam aber stetig weiter (aktuell 17 PV-Anlagen im Betrieb und zwei im Bau). Die Zahlen der Bilanz stehen in einem ausgewogenen Verhältnis (als Bilanzgewinn wurden 5.569,97 € ausgewiesen), wobei es aktuell einige Unwägbarkeiten gibt, die auch Grund für den Vorschlag des Vorstandes einer 0%-tigen Dividende waren (der am Ende auch von der GV getragen worden ist). Da ist zum einen ein undichtes Flachdach (Gewerbehalle Braun), was bis zum Jahresende noch höhere vierstellige Kosten verursachen kann und die beiden Großprojekte in Gütersloh, die bereits unerwartete Mehrkosten verursacht haben und ebenfalls noch einige nicht eingeplante weitere Kosten verursachen können.

Der Vorstand schaut aber recht positiv in die regenerative Zukunft und ist stolz auf seine bisher erzeugten ca. 1,8 Millionen regenerativen und friedensstiftenden Kilowattstunden. Er möchte die vor ihm liegende Zeit der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unwägbarkeiten nutzen und sich intern robuster aufstellen und einige Dinge vorbereiten, um sobald als möglich gut gerüstet durchstarten zu können.

Nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung, der etwa 90 Minuten gedauert hat, folgte noch ein gemütliches Miteinander bei ein paar leckeren Snacks. Wie man hier und da aus den Reihen von Vorstand und Aufsichtsrat hörte, war man recht zufrieden und diverse recht konstruktive Gespräche haben interessante Impulse mit auf den Weg gegeben.

 

(Text- und Bildquelle: Sonnenwɘnde Bürger-Energie-Region Gütersloh eG)