Droht in Harsewinkel ein Ärztemangel? – Lokalpolitiker und Mediziner setzen das Thema mit einem Infoabend auf die Agenda

(V. l.) Juan Carlos Palmier (Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses der Stadt Harsewinkel) und Uwe Borchers vom zig (Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL) freuten sich über viele Ideen der anwesenden Interessenten beim Diskussionsabend zum Thema Ärztemangel und Gesundheitsversorgung in unserer Mähdrescherstadt.

Ob in Harsewinkel, Marienfeld und Greffen ein Ärztemangel droht und ob unsere medizinische Versorgung aktuell und zukünftig gesichert ist, das fragen sich immer mehr Menschen und sie geben diese Frage auch immer häufiger an Lokalpolitiker, Ärzte und medizinische Fachkräfte weiter.

Als Vorsitzender des Sozial- und Gesundheitsausschusses der Stadt Harsewinkel lud Juan Carlos Palmier aus diesem Grund am Donnerstag, den 15. Juni 2023, ins Heimathaus zu einem offenen Informations- und Diskussionsabend inklusive Vortrag ein, um sich diesem Thema gemeinsam mit Lokalpolitikern, Bürgerinnen und Bürgern sowie ortsansässigen Medizinern zu nähern.

Nachdem Uwe Borchers als Geschäftsführer des Zentrums für Innovation in der Gesundheitswirtschaft OWL und Referent des Abends neben der aktuellen Situation und Ausgangslage auch mögliche Reformvorschläge sowie Innovationen in der Region beleuchtete und fachmännisch erklärte, entwickelte sich unter dem Motto „Was tun? – Wie ist die Situation in Harsewinkel?“ ein Meinungsaustausch auf höchstem Niveau. Hierbei konnten vor allem die ortsansässigen Mediziner Dr. Thomas Waltermann (Allgemeinmediziner), Daniel Loermann (Zahnarzt) und Dr. Martin Hartmann (Allgemeinmediziner) ihre Erfahrungen, Einschätzungen und Ideen einbringen. Hohe bürokratische und betriebswirtschaftliche Anforderungen an Mediziner, die heutzutage potenzielle Praxisbetreiber von der Selbstständigkeit abschrecken, fehlendes Fachpersonal, fehlende Strategien gegen den zukünftig wahrscheinlichen Ärztemangel vor Ort, interkommunale Zusammenarbeit sowie Marketingstrategien, die unsere lebens- und liebenswerte Stadt auf die Landkarte angehender Ärzte setzen, wurden u. a. als mögliche Lösungsansätze ins Spiel gebracht.

Auch wenn aktuell „noch nicht“ wirklich der Schuh drückt, ist man sich einig, dass man mit der Frage nach der Zukunft keine Panikmache betreibt, sondern frühzeitig die langsam aber sicher aufkommenden Probleme ins Visier nimmt und hoffentlich durch proaktives Handeln gar nicht erst akut werden lässt. Juan Carlos Palmier wird die Ergebnisse des ersten Infoabends auf jeden Fall mit in den Fachausschuss des Stadtrates nehmen und nicht nur für die kommende Sitzung auf die Agenda unserer Lokalpolitiker setzen.