Krisenstab erläutert weiteres Vorgehen: Mobile Teams vor neuen Herausforderungen

Erläuterten das weitere Vorgehen auf der Pressekonferenz im Foyer (v.l.): Krisenstabsleiter Frank Scheffer, Landrat Sven-Georg Adenauer, Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit, und Sarah Friethoff, Teamleitung Koordinierungsgruppe Corona. (Foto: Kreis Gütersloh)

Das Ziel des Krisenstabs für die weiteren Testungen durch die mobilen Teams ist klar umrissen: Alle verbliebenen Haushalte, in den Beschäftige von Tönnies wohnen, regelmäßig besuchen, Abstriche machen von allen Haushaltsangehörigen und die positiv getesteten Personen isolieren. „Die Quarantäne verlängert sich sonst immer wieder. So lange, bis keiner mehr in der Haushaltsgemeinschaft ist, der sich anstecken kann“, erläutert Prof. Dr. Dr. René Gottschalk. Der Virologe und Leiter des Gesundheitsamts der Stadt Frankfurt/Main war zur Unterstützung nach Gütersloh gekommen. Landrat Sven-Georg Adenauer, Krisenstabsleiter Frank Scheffer,

Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit und Sarah Friethoff, Leitung Koordinierungsgruppe Corona, erläuterten das Vorgehen und die aktuellen Herausforderungen in einem Pressegespräch im Kreishaus.

Zur Erinnerung: Bei dem Coronaausbruch in der Firma Tönnies handelte es sich um den größten Ausbruch in Deutschland. Von 6.139 Beschäftigten, die getestet worden sind, waren 1.413 Befunde positiv, der Standort wurde geschlossen und alle Beschäftigten – egal ob positiv oder negativ getestet – wurden mitsamt ihren Haushaltsmitgliedern in eine 14-tägige Quarantäne geschickt. Als die Quarantäne begann, startete der Krisenstab mit mobilen Teams zu den Haushalten der Beschäftigten, um vor Ort zu beraten und erneut Abstriche zu machen. Dabei sind, Stand 7. Juli 10 Uhr, 14.081 Tests gemacht worden, davon waren 10,3 Prozent oder 1.372 positiv.

Am Montag, 6. Juli, ist die zweite Runde der mobilen Teams gestartet. Die Zahl der besuchenden Personen ist durch die vielen Entlassungen aus der Quarantäne auf rund 4.500 gesunken. Landrat Sven-Georg Adenauer: „Wenn es gut läuft, schaffen die Teams das in fünf Tagen.“ Alle werden erneut abgestrichen, um neue positive Fälle zu erkennen und diese isoliert unterzubringen. Durch die Anmietung der Reihenhäuser an der Töpferstraße in Gütersloh durch den Kreis und die Schaffung zweier Unterkünfte für Quarantäneverweigerer besteht dafür jetzt die Möglichkeit. Die Kommunen übernehmen die Belegung in den Quartieren – wer kommt rein? – der Kreis Gütersloh macht das Quartiersmanagement. In der Töpferstraße sind inzwischen 15 Reihenhäuser bezugsfertig inklusive bestücktem Kühlschrank. „Es war uns wichtig, dass wir die Häuser wohnlich gestalten, damit die Unterbringung dort akzeptiert wird “, erklärt Landrat Sven-Georg Adenauer. „Wir müssen alle gemeinsam uns jetzt noch in Geduld üben. Wenn wir es nun schaffen, die positiv getesteten Personen von den anderen Haushaltsmitgliedern zu isolieren, dann haben wir in vier bis sechs Wochen das Gröbste überstanden.“ Der Kreis Gütersloh hat derweil diverse Informationsmittel erstellt beziehungsweise erstellen lassen, um die Akzeptanz von Quarantänemaßnahmen bei der nicht-deutschsprachigen Bevölkerung zu erhöhen: Ein Flyer mit zahlreichen Fotos zeigt die Reihenhäuser in der Töpferstraße von innen und außen. Botschaft: Da kann man es aushalten. Ein weiterer arbeitet mit einfachen Piktogrammen und wurde in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut entwickelt.

 

(Text- und Bildquelle: Der Landrat – Kreis Gütersloh)